Berlin - Die Große Koalition will den Bundesadler im offiziellen deutschen Staatswappen durch den Eisbären Knut ersetzen. Der kleine Knut mit seinen dunklen Knopfaugen und dem Kuschelfell sei für die Bürgerinnen und Bürger eine ideale Identifikationsfigur, hieß es aus dem Bundeswappenamt in Berlin. Das belege auch das enorme öffentliche Interesse an dem Bärenbaby.
Umweltminister Sigmar Gabriel, der vergangene Woche die Patenschaft für Knut übernahm, hatte bereits vorgeschlagen, den Eisbären als Symbol für die UN-Artenschutzkonferenz im Mai 2008 in Bonn zu nutzen. Über den "Showstar Knut" bekämen die Menschen einen emotionalen Zugang zu sperrigen Themen wie Emissionshandel und Klimaschutz, sagte Gabriel. "Ohne Eis keine Eisbären."
"Zeichen für Harmonie"
Auch die Bundesregierung will mit ihrem weitergehenden Vorstoß die Vorreiterrolle Berlins beim Arten- und Klimaschutz unterstreichen. Darüber hinaus soll Knut das internationale Ansehen der Deutschen verbessern.
Ein Mitarbeiter bringt den Bundesadler zum Abschied nochmal auf Hochglanz.
"Den Adler als Sinnbild für Mut und Stärke findet man traditionell vor allem auf militärischen Bannern", erklärte ein Sprecher. Gerade in Zeiten von Terrorangst und Atomwaffenstreit sei es aber wichtig, ein Zeichen für Verständigung und Harmonie zu setzen. "Knut vermittelt den Menschen auf emotionalem Wege die Friedensbotschaft", sagte der Sprecher. "Quasi nach dem Motto: 'Kuscheln statt Kappeln'."
Bär steht für Wohlstand
Finanzminister Peer Steinbrück sieht in dem Wappenwechsel noch ein weiteres Plus: Der wohlgenährte Eisbär symbolisiere die endlich wieder florierende deutsche Wirtschaft, werden Ministeriumskreise zitiert. Schließlich verschwinde mit dem alten Hoheitszeichen nicht nur der mager und gefleddert wirkende Bundesadler, sondern auch der - vom spöttischen Volksmund im Angesicht leerer Haushaltkassen erdachte - "Pleitegeier".
Ein Mitarbeiter bringt den Bundesadler zum Abschied nochmal auf Hochglanz.
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