Sprachstandsfeststellung

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  • littleprof
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  • Sprachstandsfeststellung

    Seit Pisa steht die deutsche Bildungspolitik gewaltig unter Druck.
    Deutschlands Schüler haben scheinbar weniger drauf als die meisten ihrer europäischen Kollegen; das muss sich ändern! ;)
    Ne Menge ist in den letzten 2 Jahren angestoßen worden, Vergleichsarbeiten, Zentralabitur und einiges andere, zum Beispiel auch die sog. Sprachstandsfeststellung (zumindest in NRW), bei der 4-jährige hinsichtlich ihrer sprachlichen Kompetenz untersucht werden, um sie bei erkannten Defiziten in den 2 Jahren vor Schuleintritt gezielt zu fördern - ist ja eigentlich keine dusselige Idee :D
    Jetzt kommt das überraschende (?): Es gibt ein 2-stufiges Verfahren; 1. Stufe = grobe Überprüfung aller und Herausfiltern von potentiellen "Krisenfällen", 2. Stufe = genauere Untersuchung der Krisenfälle für eine gezielte Förderung.
    Nach Abschluss der ersten Stufe hat sich rausgestellt, dass ~ 30 - 40 % im Netz hängen bleiben, d.h. sprachliche Probleme aufweisen :rot:
    Man könnte annehmen, der Test wär zu schwer - ist aber nicht so wahrscheinlich, weil er ja normiert worden ist.
    2. Conclusio: Die Dummheit der deutschen Kinder beginnt schon im Kindergartenalter :(
    Was meint ihr dazu?
    Fängt unsere sprachliche Verkümmerung wirklich schon im Kindergartenalter an?
    Wenn ja, wo liegen die Ursachen?
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • mh, ich glaub dass die verdummung der kinder darauf zurückzuführen ist, dass die kinder sich relativ einseitig beschäftigen, sprich videospiele, und nicht mehr wie "früher" ihr gehirn mit lego oder anderm auf trab halten.
    genauso weiss man, dass wenn man sich bewegt(viel bewegt) auch lernt, was sich dann auch darauf auswirken kann, eine gute sprache zu entwickeln
    [SIZE=1]<<-Ihr sucht einen IPV? dann meldet euch bei mir!->>
    meine Ups und IPVs: hier[/SIZE]
  • sieh dir die gesellschaftsschichten an die heutzutage noch in D bleiben und dort kinder bekommen...


    z.b.:

    in der klasse meines bruders (3. klasse, 9 jahre, wohnen eigtl in einer rel. guten gegend) gibt es mehr ausländer als deutsche, was will man da noch erwarten?


    sieh dir die rütli-, Eberhard-Klein-Schule usw an und du hast deine antwort...


    betrachtet man die jugend als deutschlands zukunft wird die sache noch viel trauriger, einer der vielen! gründe sich ein für allemal von hier zu verabschieden...



    hier noch nen interessanter link:
    Altermedia Deutschland » Erste deutschenfreie Schule in Berlin-Kreuzberg (21.12.04)


    so in etwa siehst auch in der klasse meines bruders aus, nur dass eben noch nen paar normale kinder dabei sind ;)


    das liegt u.a. daran:

    ~> fehlende integration, beidseitig verschuldet

    ~> die ausländer die in den 70ern zu uns gestoßen sind waren zu 90% bauern / fabrikarbeiter,
    d.h. die eltern haben auch nichts was sie ihren kindern vermitteln könnten

    ~> bildung einer subkultur


    gibt natürlich auch krasse gegenbeispiele, so sieht jedocht die niederschlagende regel aus...
  • @ alex27
    am Thema nun einigermaßen vorbei gepostet ;)....editieren oder .... :D....
    littleprof spricht hier von Kinder im Vorschulalter !...
    also 4,5 Jahre alt bzw. noch jünger
    und ...
    es geht um die grundsätzliche Sprachentwicklung bei Kindern...
    und die ist - noch ;) - weitgehend unabhängig davon, ob die Eltern nun Bauern, Arbeiter oder Professoren sind ;)

    @ topic
    Viele Pädagogen, Logopäden und andere Fachleuten führen dies wohl inzwischen schon auf die zunehmend mangelnde Kommunikation und das reduzierte Zusammenleben zwischen Eltern/Kind bzw. anderen Bezugspersonen zurück.
    Da zudem viele Kleinkinder u.a. auch schon zu häufig mit dem TV oder anderen Medien 'ruhiggestellt' werden, also nur berieselt werden,
    führt dies nach neuerern Untersuchungen - mal ein wenig simpler ausgedrückt - auch zu gravierenden Fehl-bzw. Nichtentwicklungen notwendiger Synapsen im Kleinkindgehirn.
    Diesbzgl. akademische Untersuchungen behaupten inzwischen sogar schon, daß eine entsprechende 'Mangelversorgung' bei Kleinstkindern in den ersten 2 Lebensjahren - wie fehlender permanenter Sprach- und Körperkontakt auch später nie wieder vollständig zu kompensieren sei.

    Sowohl die bei manchen doppelt berufstätigen Elternteilen zunehmende (Doppel) Belastung mit einhergehenden zeitlichen Defiziten bzgl. der Versorgung ihrer Kinder sowie andererseits auch die tw. pädagogische Überforderung von Elternteilen in sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten führt letztlich sogar zu ähnlichen Ergebnissen.

    Die Kleinstkinder werden halt kaum noch so intensiv 'begleitet' wie in früheren Großfamilien bzw. großen sozialen Gemeinschaften.

    Es heisst ja nicht umsonst in einem afrikanschen Sprichwort:
    Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen
  • muesli schrieb:

    ...
    es geht um die grundsätzliche Sprachentwicklung bei Kindern...
    und die ist - noch ;) - weitgehend unabhängig davon, ob die Eltern nun Bauern, Arbeiter oder Professoren sind ;)
    ....


    Das stimmt so nicht! Denn die Sprachstandsfeststellung bezieht sich eben auf die Sprache des Landes, in dem diese Kinder heranwachsen und nicht auf die Sprache der Eltern. Wenn diese dem Kind nicht die deutsche Sprache beibringen und wenn sowohl im sozialen Umfeld als auch im Kindergarten nur noch sporadisch deutsch gesprochen wird, dann ist das Kind eben schon im KiGa-Alter weit hinten dran. Dieser Entwicklung muss natürlich massiv begegnet werden - keine Frage.

    @ muesli: deine sonstigen Ausführungen sind korrekt, schieben doch selbst gebildete und intelligente Eltern ihren Nachwuchs in den Hort ab oder lassen sie von (ausländischen) Kindermädchen betreuen. Hab ich persönlich im Bekanntenkreis schon mehrfach erlebt. Beschäftigt sich man aber mit dem/den Kind(ern) intensiv, wie es z.B. meine Frau und ich mit unserem Sohn getan haben, dann ist der Wortschatz und die Sprachfertigkeit über dem Durchschnitt.

    Wobei wir aber auch bemerkt haben, dass der Umgang mit Migrantenkindern, welche die deutsche Sprache nur unvollkommen beherrschen, dazu führt, dass unser Sohn (10 J.) anfängt, Sätze in sogenanntem 'Türkendeutsch' von sich zu geben.

    Man hat es also mit mehreren Ursachen zu tun und die Gegensteuerung ist alles andere als einfach. Man muss doch nur mal manche Foren anschauen, in denen Jugendliche viel schreiben: Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau sind oftmals unter aller Kanone. Selbst bei so manchem Gymnasiasten!
  • Zitat von Nibbler
    genauso weiss man, dass wenn man sich bewegt(viel bewegt) auch lernt, was sich dann auch darauf auswirken kann, eine gute sprache zu entwickeln

    Das ist wohl wahr und ein Zusammenhang, dennicht alle Eltern herstellen. Bewegung schafft günstige Voraussetzungen für Bildung und Umstrukturierung von Neuronen und neuronalen Verbindungen - wer sich viel bewegt lernt besser, auch die Sprache. Da liegt bei unseren Kindern einiges im Argen.

    Zitat von Mustermann
    doch selbst gebildete und intelligente Eltern ihren Nachwuchs in den Hort ab

    Was ist daran falsch?
    Kommt mir für die soziale und auch intellektuelle Entwicklung besser vor als ein Aufwachsen in ner Ein-Kind-Familie.

    Noch ne interessante Anmerkung:
    Es sind nicht allein die ausländischen Kinder, die uns da wieder den Schnitt versauen (wie man aus manchen posts herausfiltern kann ;) )
    In unserer Gemeinde sind es sogar 2-3 mehr deutsche Kinder, die auffällig waren.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Also um mal die Sache mit Hort/KIndermädchen aufzugreifen :

    Diese Sachen sind für die Sprachbildung eigentlich ziemlich gut , selbst wenn das Kindermädchen ausländerin ist und die sprache selbst nur zu teilen verstehn ( in einem gewissen maße natürlich) das kind entwickelt dann trotzdem ein gefühl für die sprache bzw das sprechen und hat vorallem kontakt und beschäftigung....

    Im Hort ist es das selbe nur das der Hort ja noch als böses überbleibsel der DDR gilt und die Eltern im Westen lassen ihre KInder dann bei sich zuhause wo sie oft den Tag über alleine sind oder den Eltern beim fernsehgucken zuschauen.

    Bekanntermaßen wird beim fernsehen ja nicht soviel sprachliche Kompetenz erwartet...

    Ich denke ob Ausländer oder nicht , wenn die Kinder am anfang an in eine Hort kommen und zuhause die Familie sich normal mit dem Kind unterhält lassen sich diese Sprachstörungen ganz schnell abarbeiten.
    Upps:Up1Upp2

    Downs:
  • @ Mustermann & all :)
    Ich bleibe dabei :D
    die Entwicklung von Sprache, Motorik etc. ist erst einmal von einer evolutionstechnisch gesehen gesunden, also möglichst vielfältigen Entwicklung des Kindes abhängig :)
    Unabhängig erstmal vom sozialen Stand oder Herkunft der Eltern.
    Angefangen von der Schwangerschaft, Zeugung und den möglichst vielfältigen Formen der Begleitung während des Heranwachsens ist häufiger sozialer Kontakt neben der 'Sicherheit' (Geborgenheit) im elterlichen Umfeld am ehesten dazu angetan, das Kind auf vielfältigste Weise zu fordern und zu fördern.
    Einseitiges, z.B. in Form reduzierter Kontakte bringt eben auch nur einseitige Entwicklungen hervor.
    Dazu zählt natürlich auch die von den Eltern verwandte Sprache...d'accord :)
    Insofern muss auf eine korrekte, ggfs. mehrsprachige Entwicklung wert gelegt werden....möglichst auch schon im Vorfeld z.B. der Migration ;)

    Die hier ansonsten aufgeführten 'Gegenargumente' greifen doch zumeist auch erst nach der Phase des Kleinstkindes, und gerade diese ist für das hier besprochene Thema doch sehr, sehr prägend.

    Dabei sind doch vielfältigste Kontakte (auch Hort etc.) - u.a. auch mit 'ausländischen' bzw. fremdsprachlichen Betreuern grundsätzlich eher nützlich als hindernd, fördern sie doch auch das Sprachzentrum, da hier noch zusätzliche Informationen verglichen und verarbeitet werden müssen.
    Dies setzt natürlich voraus ;), daß sich die Eltern mindestens genauso intensiv - sprachlich wie auch ansonsten bei Spielen etc. - mit ihren Kindern beschäftigen...gffs. natürlich auch korrigierend ;)
    Bei Allem ist doch immer darauf zu achten, daß eine allzuhäufige Wiederholung falscher Informationen bzw. der falsche Gebrauch von Sprache Spuren hinterlässt und eben rechtzeitig korrigiert werden sollte...
    auch hier ist das Hauptmanko ein vielfach vernachlässigter Umgang mit Kindern

    Diese 'Fehler' sind im Umgang schwächerer sozialer Gruppen untereinander - Migranten wie aber auch Deutschen - neuerdings sehr verstärkt zu beaobachten....
    Die Entwicklung ist aber wiederum ja nur der Multiplikator von Defiziten, welche schon bei den Eltern unkorrigiert auftraten und dementsprechend nun fatalerweise auch noch an die nächste Generation weitergegeben wird.

    Das hierbei u.a. die Medien auch nicht als konsequentes Korrektiv auftreten, sondern gewisse Sprachformen auch noch als modischen Trend 'verarbeiten', verstärken und daraus 'Kapital' schlagen, ist umso fataler für die gesamtgesellschaftliche Sprachentwicklung.....
    von eher zusätzlich verwirrenden Reformen (Rechtsschreibung etc.) mal ganz abgesehen :D
    Die Schule ....
    kann derartige Fehlentwicklungen nur noch sehr schwer und auch nur noch teilweise geradebiegen, denn die Grundlagen.....wurden ja schon viel früher versäumt zu entwickeln.
  • Wobei wir aber auch bemerkt haben, dass der Umgang mit Migrantenkindern, welche die deutsche Sprache nur unvollkommen beherrschen, dazu führt, dass unser Sohn (10 J.) anfängt, Sätze in sogenanntem 'Türkendeutsch' von sich zu geben.


    ein wenig oT aber ich hab neulich in der Zeitung gelesen (war eine lokale, nicht unbedingt immer alles 100% richtig ;)), dass in ein bis zwei generationen in der deutschen Sprache schon die ersten Züge der Immigranten zu sehen sein werden... Das heißt, das sich wörer wie Ich zu Isch wandeln werden... mal sehen ;)

    Mir persönlich ist aber die asuschuß rate dieses tests zu hoch, selbst wenn man die argumente betrachtet wie zu viel fernsehen etc. ich kann mir einfach kaum vorstellen, dass der test so stichfest ist...

    würde daher nicht alles aber zumindest 15-20% auf diesen test schieben... hast du zufällig ein paar quellen dafür, einfach nur zwecks interese, was da verlangt wird
  • Die Verdummung der Kinder beginnt schon vor dem Kindergarten. heutzutage dürfen schon die kleinsten Fernsehen und das kleinkindprogramm ist von der Sprache her alles aber nicht (hoch)deutsch. Die Kinder lernen so vor dem Kindergarten nichts anderes als diese komische völlig hirnverweichende Babysprache und so ein großes defizit ist nicht leicht auszugleichen
    Wenn du zum weibe gehst nimm die Peitsche mit (Nietzsche)
  • stellt sich aber auch die frage wie viel ein 2jähriger von hochdeutschen Teletubbies halten wird :D

    Ich glaube aber auch das viel gerade durch die eltern an die Kinder weitergegeben wird.
    Wenn das Kind auf einmal türkisch spricht, liegt das meiner Meinung nach nicht nur an den Freunden ;)
    Wir leben in einer gefährlichen Zeit.
    Der Mensch hat gelernt die Natur zu beherrschen bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen.
    Albert Schweitzer
  • Also ich finde es bei uns gut das es "Deutschtests" gibt an der jedes Ausländische teilnehmen muss sowie jedes Deutsche kind das im Kindergarten sprachlich negativ aufgefallen ist.
    Dies entscheidet dann über schulreife ja/nein

    wenn nein dann werden für dieses kind spezielle "Deutschstunden" durchgeführt.

    @Mehlsack
    Im Westen gibt es auch sowas wie Horte nennt sich zwar anders ist aber so ;)
    Wer ReCtScHrEiBfEhLeR findet darf sie behalten
  • Mehlsack schrieb:

    Also um mal die Sache mit Hort/KIndermädchen aufzugreifen :

    Diese Sachen sind für die Sprachbildung eigentlich ziemlich gut , selbst wenn das Kindermädchen ausländerin ist und die sprache selbst nur zu teilen verstehn....


    Zum Thema Kindermädchen:
    wir hatten, als unser Sohn etwa 9 Monate alt war, stundenweise ein Kindermädchen engagiert. Bis dahin war er morgens bei mir im Büro (bin selbstständig). Als die Schlafphasen kürzer wurden und das nicht mehr so ging, dachten wir, ein Kindermädchen wäre das richtige. Vom Arbeitsamt wurden ausschließlich Ausländerinnen geschickt und auch auf unsere Anzeigen meldeten sich nur solche. Es folgte eine Katastrophe auf die andere in personeller Hinsicht. Die Beschäftigung der Kindermädchen mit unserem Sohn war absolut unzufridenstellend. Da ich mein Büro im selben Haus hab, konnte ich das gut beobachten. Und wie gesagt, im Bekanntenkreis läuft das immer noch so ähnlich ab.

    Dann hatten wir einen Hortplatz erhalten. Ständige Personalprobleme, Krankmeldungen und Aushilfen (Praktikantinnen) ließen keine sinnvolle Betreuung zu. Unser Sohn ging da auch nicht gerne hin.

    Nur die intensive Zuwendung meiner Frau und mir und die regelmäßigen privaten Treffs mit anderen Familien bewirkten letztendlich eine positive Prägung.


    muesli schrieb:

    ...
    Insofern muss auf eine korrekte, ggfs. mehrsprachige Entwicklung wert gelegt werden....möglichst auch schon im Vorfeld z.B. der Migration
    ...


    Ähm, das ist doch reines Wunschdenken und funktioniert bei Migranten zu mindestens 90 % gar nicht - leider.

    muesli schrieb:

    ...
    Dabei sind doch vielfältigste Kontakte (auch Hort etc.) - u.a. auch mit 'ausländischen' bzw. fremdsprachlichen Betreuern grundsätzlich eher nützlich als hindernd, ...


    Warst du mal in so einem Hort in einer mulitethnischen Gruppe in einer Großstadt und hast du dir die Verhältnisse angeschaut? Frag doch mal Betreuerinnen, wie schwierig das ist und wie wenig die Kinder letztendlich davon haben. Schließlich nutzen einem deutschen Kind diverse Brocken mehrerer anderer Sprachen so gut wie nichts. Allerdings profitieren Migrantenkinder, die neben der elterlichen Sprache die deutsche Sprache erlernen (müssen).
  • Zuerst mal ein paar infos zu dem Text:
    Es ist ein "Brettspiel", auf dem 2 - 4 Kinder Figuren hin und her schieben und dabei 4 sprachliche Aufgaben lösen müssen: 1 x sprachliche Anweisungen in Aktionen umsetzen, 1 x beschreibend zu einem Teil des Spielfeldes was erzählen, 1 x (Unsinns-)Wörter nachsprechen und 1 x Sätze nachsprechen (2 davon grammatisch richtig aber ohne Sinn (z.B. Am Abend singt die Bratwurst ein gelbes Fahrrad)
    Wer's gern noch genauer hat kann hier ein 22 MB großes wmv-Filmchen mit einer Durchführung des Spiels downloaden ( ist durchaus ansehenswert :D )

    Zitat von muesli
    Insofern muss auf eine korrekte, ggfs. mehrsprachige Entwicklung wert gelegt werden....möglichst auch schon im Vorfeld z.B. der Migration

    Seh ich ähnlich wie Mustermann; das funktioniert nur dann, wenn ein Kind mit 2 Sprachen in etwa der gleichen Intensität konfrontiert wird.
    Bei vielen Migranten wird oft weder die eigene Muttersprache noch die deutsche Sprache in früher Kindheit richtig vermittelt sodass hier leicht in doppelter Hinsicht "Sprachkrüppel" entstehen.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Hmm, @ Mustermann & prof ;)
    ich sehe jetzt keinen wesentlichen Dissenz zwischen meinen 'Forderungen' und Euren Beschreibungen der Realität.
    Ich zähle halt tw. Gründe und Missstände auf...

    Andererseits...zeigt das Beispiel an o.g. Zitat mal wieder, wie wichtig Interpunktion ist ...mea culpa :D

    post8 - muesli schrieb:

    Insofern muss auf eine korrekte - ggfs. mehrsprachige - [Sprach]Entwicklung wert gelegt werden....möglichst auch schon im Vorfeld... z.B. der Migration

    ABER...
    natürlich liegt die Auswahl des richtigen Horts bzw. der Kinderbetreuer auch in der Verantwortung der Eltern...sowie entsprechend natürlich auch des Staates ;)

    Solange hierfür immer noch dermassen wenig Geld für die Entlohnung von 'Erziehern(innen)' bereitgestellt wird, muss man sich teilweise auch nicht über die geleistete Qualität & Effizienz wundern.
    Es fehlt eben zur Zeit mal wieder nicht nur an Arbeitskräften z.B. im Hortbereich, sondern.....eben an allen Ecken und Kanten des Sozialbereichs

    Zu 'meinen' Zeiten 80iger ;) - und ja, ich habe konkrete Erfahrungen in einer Großstadt :D - mussten wir (Eltern) sogar erst noch tw. Kinderhorte in eigener Regie gründen, die Anmietung & Finanzierung regeln und auch... tw. Erzieher(innen) einstellen...
    und dies durchaus in einem multikulturellen Viertel ;)
    Damals waren z.B. ca. 1/4 innerhalb unseres Hortes auch Kinder von Eltern ausländischer Herkunft (teils Studenten in Prüfung bzw. Studienabgänger/Berufsanfänger)....die Hortsprache war 'natürlich' deutsch, aber....es fielen auch andere Sprachbrocken.

    @ zum Wunschdenken
    Ich kenne viele Beispiele von Nachbarschaftshilfe etc. in Hinsicht
    auf die Beseitigung sprachlicher Defizite....
    und vorweggenommen...ich wohne selbst seit 25 Jahren in einem multikulturellen Viertel einer Großstadt :)
    Andererseits ....
    erwarte ich eigentlich aber auch - von Euch ;) - andere, konstruktive Lösungsansätze ;)
    denn...
    nachträgliche Abschiebung als Lösung derartiger Probleme sollte doch wohl kein Thema sein, oder :D
  • muesli schrieb:


    denn...
    nachträgliche Abschiebung als Lösung derartiger Probleme sollte doch wohl kein Thema sein, oder :D


    Nein, das wäre nur dumm und ginge an den Realitäten vorbei. Im Gegenteil: ich befürworte eine möglichst frühe Unterstützung in Sachen Erlernung der deutschen Sprache für Migrantenkinder - dazu zähle ich z.B. auch die sogen. 'Russendeutschen'.

    Es ist ja nicht so, dass die Problematik einschichtig und kurzfristig lösbar wäre und die Migranten sind nur ein Teil davon. Es ist garantiert auch eine Frage der eigenen Verantwortung dem Kind bzw. den Kindern gegenüber, die man gezeugt hat. Wir leben zunehmend in einer Spaß- und Freizeitgesellschaft mit immer mehr egomanischen Zügen. Die eigene Verwirklichung in beruflicher und bildungsmäßiger Hinsicht gewinnt bei dazu noch bei sehr vielen Menschen die Oberhand. Verantwortung für eine Familie und die Erziehung bzw. die Beschäftigung mit dem Nachwuchs kommen da leider oft ins Hintertreffen. Das persönliche Engagement für die eigene Familie kommt - insbesondere bei den Deutschen - viel zu kurz. Kinder werden abgeschoben und sei es nur an den Fernseher. Wer hat zudem noch Zeit & Lust, sich jeden Tag stundenlang mit einem Kleinkind spielerisch zu beschäftigen, ihm vorzulesen und Ähnliches?

    Ausserdem sollte die finanzielle Benachteiligung von Familien endlich staatlicherseits geändert werden, aber wenn man so einen Politikerstuss liest, dass Krippen- und Hortplätze durch Senkung von Kindergeld oder Freibeträgen gegenfinanziert werden sollen, dann zweifelt man ernsthaft am Verstand so mancher Menschen in der Politik.

    Aber generell würde ich mal sagen, sollte sich jeder mal am eigenen Schopf packen und Verantwortung übernehmen. Ob das der gut verdienende Manager ist, der vor lauter Arbeit keine Zeit für seine Familie hat oder die sozial am unteren Ende stehenden Menschen, die nur ihre Ruhe haben wollen und die Kinder schon sehr früh sich selbst überlassen.
  • Hmm, d'accord, Mustermann
    und...
    einige auch mir wichtige Knackpunkte spricht Du hier ja an...
    u.a. eben die galoppierende Egomanie unserer Gesellschaft,
    welche immer mehr in abstrakten Kostenfaktoren rechnet und lebt,
    dabei aber übersieht, daß der wichtigste Faktor dabei,
    eben der Mensch, auch mit seinen Gefühlen und Idealen,
    in seiner Entwicklung eben nicht linear ausrechenbar ist.

    Erziehungs- und Bildungsfaktoren lassen sich eben nicht beliebig durch kurzfristige Senkungen oder Erhöhungen von Etats steuern, sondern sind langfristige 'Projekte', welche noch komplexeren Gesetzen gehorchen als
    die allseits zum goldenen Kalb erhobenen Marktgesetze.

    Solange - nun einmal auch evolutionstechnisch gesehen notwendige - 'Prozeße' wie die Kinderzeugung ;)
    vermehrt der 'Aufzucht' von effektiven Arbeitskräften und Rentenkassenzahlern gleichgesetzt wird...
    zudem das Ganze noch je nach ideologischem Gusto zur Rechtfertigung eigener politischer Interessen missbraucht wird,
    wird sich vmtl. kaum etwas ändern.

    Denn Alles in Allem genommen ist doch heutzutage in den meisten Industrieländern der Nachwuchs nur noch lästiges Beiwerk und zudem oft Stolperstein in der persönlichen oder betrieblichen Entwicklung....
    - gerade auch bei Frauen -
    und nicht die bewußte Entscheidung, Menschen aufzuziehen,
    welche auch zur Verbesserung unserer menschlichen Gesellschaft beitragen.
  • Zitat von muesli
    erwarte ich eigentlich aber auch - von Euch - andere, konstruktive Lösungsansätze

    Es sind halt auch hier sehr viele Variablen miteinander verflochten, so dass es keine eindimensionalen Lösungen gibt.
    Wenn die wirtschaftliche Situation in manchen Familien eine andere wäre würde Mutter/Vater vielleicht gerne zu Hause bleiben und sich intensiver um Kinder kümmern.
    Wenn "Mutter-/Vatersein" gesellschaftlich einen anderen Stellenwert kriegen würde fiele die aktive Übernahme einer solchen Rolle leichter und man Hätte mehr Zeit und Lust für die Kids.
    Wenn unsere Gesellschaft kinderfreundlicher würde, wenn die Familien wieder kinderreicher würden und mehr Paare zu Familien würden hätte erlangte die Beschäftigung mit Kindern ebenfalls eine größere Bedeutung.
    Leider sind das eher Visionen, da werden wir so leicht nicht mehr hinkommen. :(
    Was bleibt für Realos?
    Betrachtet man die Kinder, die bei Delphin 4 Probleme hatten, so sind es häufig auch solche, die erst mit 5 in die TfK gehen und/oder sehr lückenhaft erscheinen - also könnte ein Schritt eine größere Verbindlichkeit des Kindergartenbesuchs sein.
    Manchen Eltern würde auch schon ne gute Beratung weiterhelfen (evtl. durch den Kinderarzt bei irgend ner U, oder auch bei nem Elternabend im Kindergarten), bei der auf die Wichtigkeit von Vorlesen, Bilderbücher gucken, Erzählen lassen, Nachfragen (ggfls sogar mit Materialtipps) hingewiesen würde.
    Hört sich für manche Eltern sicher selbstverständlich an - manche brauchen da aber einfach Anregung!
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Hmm, Realo....
    bin ich eigentlich immer nur in Teilzeit :D
    wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt ;)

    Denn...staatliche Reglementierungen waren früher doch auch nicht so nötig....
    Ich denke eher, es betrifft die berühmte Frage des Wandels der 'Wertvorstellungen und Ethik'

    Natürlich sollte der Staat massvoll und vor allem rechtzeitig negativen Entwicklungen entgegensteuern...auch wenn es jetzt fast den Anschein hat, es sei evtl. schon recht (zu) spät.

    Andererseits halte ich verstärktes, individuelles Handeln und Kritisieren für genauso effektiv.
    Beratung von staatlicher Seite sollte z.B. das Eltern <-> Elterngespräch nicht ersetzen.
    Mir schweben diesbzgl. aber auch selbstorganisierte Nachbarschaftshilfe sowie kommunal (finanziell) unterstützte Selbsthilfeprojekte vor.
    Wie Mustermann ja recht positiv beschreibt...
    Erst als befreundete, miteinander bekannte Familien zusammenarbeiteten, evtl. sogar organisierten...
    ergaben sich auch positive Effekte für die Kinder.
    Diese Hilfe zur Selbsthilfe sollte wieder vermehrt in den Vordergrund gerückt werden...
    In Absprache mit allen Beteiligten und weiteren Interessierten...eben den
    Kindern, Eltern, Erziehern, Großeltern, engagierten Senioren
    und natürlich auch den Behörden und Anderen wie K-Ärzten, Psychologen etc..
    edit:
    In Kommunen, wo sich derartige Selbsthilfestrukturen - auch unter Mithilfe von Behörden - entwickelten,
    hat tw. sogar die Geburtenrate wieder zugenommen ;)

    Wer sich hier und jetzt nur noch auf die Verwaltungsgremien verlässt....
    ist vmtl. weitgehend verlassen ;)
    Leidtragende sind letztendlich wieder die Schwächsten....also die Kinder
  • Zitat von muesli
    Wer sich hier und jetzt nur noch auf die Verwaltungsgremien verlässt....
    ist vmtl. weitgehend verlassen

    Dies scheinen die bisher durchgesickerten infos zur Sprachstandsfeststellung Phase 2 zu bestätigen :(
    Vorausschicken muss man, dass die Förderung für sprachlich auffällige Kinder in erster Linie in den Tageseinrichtungen für Kinder ablaufen soll - es gibt dafür auch pro Kind 340 Euro Förderung.
    Nun zu Phase 2:
    - läuft auch in den Kindergärten ab
    - wird von Lehrern/Sozialpädgogen durchgeführt
    - diese prüfen und protokollieren gleichzeitig
    - Eltern dürfen auf Antrag passiv dabei sein
    - Erzieherinnen dürfen nur mit Zustimmung der Erz.-Ber. dabei sein
    - die Testergebnisse kriegen die Erzieherinnen nur von den Eltern
    Abgesehen davon, dass hier Sachverstand und Erfahrungen von Erzieherinnen völig ignoriert werden ist es lächerlich von ihnen ne zielführende Förderarbeit zu erwarten, wenn man nicht sicher sein kann, wann oder ob sie überhaupt die dafür notwendigen Grundlagen bekommen :depp:
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)