Einem Treffer gegen Ecuador (3:0) folgten der Doppelpack beim 3:0 im WM-Achtelfinale gegen Schweden und ein sicher verwandelter Strafstoß beim 5:3 nach Elfmeterschießen im Viertelfinalkrimi gegen Argentinien.
Der Kölner Angreifer hatte die WM-Bühne eindrucksvoll genutzt, um sich international einen Namen zu machen.
So kürte ihn die Technical Study Group der Fifa nach Turnierende zum besten Nachwuchsspieler. Auf den Plätzen: Namen wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Cesc Fabregas.
Doch während dieses Trio auch in der abgelaufenen Saison Glanzlichter setzte, versank Podolski nach seinem Wechsel zum FC Bayern im Mittelmaß.
Zwei große Namen vor der Nase
Auf 22 Bundesligaeinsätze (vier Tore) kam der zehn Millionen Euro teure Neuzugang in seiner ersten Saison beim Rekordmeister. Gerade dreimal durfte er 90 Minuten durchspielen. In sieben Champions-League-Spielen für die Münchner erzielte der Linksfuß einen Treffer.
Eine Knorpelabsprengung im linken Knie, die Podolski des Saisonfinals und eines möglichen Urlaubs beraubte, passte ins Bild seiner durchwachsenen Spielzeit.
Dass die kommende Saison besser wird, ist kaum zu erwarten. Mit Luca Toni und Klose hat der Youngster, der voraussichtlich in zwei Wochen ins Training einsteigen kann, zwei große Namen vor die Nase gesetzt bekommen.
Gerade sein Nationalmannschaftskumpel unterstrich mit einem überzeugenden Einstand samt Kopfballtor beim 2:1-Erfolg der Münchner in Hongkong gegen den brasilianischen Meister FC Sao Paulo seine Ambitionen.
Klose qualifiziert Podolski ab
Verbal legte er gleich nach. "Bis auf den FC Barcelona sehe ich in ganz Europa kein besseres Sturmduo als Luca und mich", meinte der Ex-Bremer und setzte damit Podolski stillschweigend schon einmal auf Platz drei der Münchner Stürmer-Hierarchie.
"Lukas wird sicher seine Einsätze bekommen, denn der Trainer hat ja angedeutet, vielleicht auch einmal mit drei Spitzen spielen zu wollen", sagte Klose weiter. "Außerdem kann es ja passieren, dass Luca oder ich einmal verletzt ausfallen."
Von Uli Hoeneß gab’s gleich die nächste Spitze. Mit Klose und Toni habe der FC Bayern "endlich Stürmer, die im Strafraum hingehen".
Eine Qualität, die der Manager Podolski offenbar nicht attestiert. Der Ex-Kölner könne doch auf den linken Flügel oder die Position hinter den Spitzen ausweichen, schlug Hoeneß vor.
"Gute Laune statt gute Leistung"
Voraussetzung dafür, dass Podolski für einen Platz in der Münchner Elf überhaupt infrage kommt, ist laut Günter Netzer eine grundsätzlich andere Einstellung.
"Mir hat teilweise die Ernsthaftigkeit im Umgang mit schlechten Leistungen und Niederlagen gefehlt“, sagte der Welt- und Europameister in der "Bild". Dafür habe es "zu viel gute Laune und zu wenig gute Leistung" gegeben. Talent sei genügend vorhanden. "Aber jetzt braucht es Besessenheit, Bereitschaft, Durchsetzungsvermögen und Disziplin."
Bringt Podolski diese Eigenschaften unter einen Hut, wird er womöglich schon bald wieder in aller Munde sein.