SVV / Borderline

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  • Schafi
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  • SVV / Borderline

    Jaaaah..
    thema Selbstverletzendes Verhalten.

    das ich selbst betroffen bin, interessiert mich dieses thema natürlich sehr.


    Wie denkt ihr darüber?
    Was würdet ihr Betroffenen raten?
    Wie geht ihr damit um? (Selbst betroffen? Borderliner in der Bekanntschaft?)

    Diskutiert drauf los.
    ich bin auf eure meinungen gespannt.
    Fals ihr etwas über meine Gründe erfahren wollt, fragt einfach nach. ich hab mittlerweile kein problem mehr darüber zu reden. :hy:

    Schafi~
  • Naja, das liegt eventuell daran, dass gestern Abend nicht mehr viel los war und das FSB speziell für solche Krankheiten nicht wirklich die passende Plattform bereitstellt. Du kannst nicht erwarten, dass eine Krankheit, die 1-2% der Menschen betrifft, weit bekannt ist. Zumal man das den betroffenen Personen, bis auf die Verletzungen, äußerlich nicht unbedingt ansieht. Ich selbst kenne jemanden, der sich mal durch zu heftigen Drogenkonsum mit einem Kronkorken geritzt hat. Allerdings war das eine einmalige Sache und mittlerweile ist er aus diesem Tief wieder raus. Wichtig finde ich bei solchen Krankheiten, dass man die betroffenen Personen nicht abstößt, sondern sie stützt und ihnen das Gefühl gibt, mit ihren Problemen nicht alleine gelassen zu werden. Bei stark ausgeprägten Störungen sollte man auf alle Fälle zum Arzt/Psychologen gehen. Leider ist es ja oft so, dass solche suizidalen Verhaltensweisen nur die Spitze des Eisbergs und ein stummer Hilfeschrei sind. Wenn da das Umfeld nicht drauf reagiert, kann das böse enden.

    Ansonsten, ja, mich würden schon deine Gründe zur und Erfahrungen mit der Krankheit interessieren. Ich finde es auch sehr toll und mutig von dir, dass du bereit bist, sowas intimes hier ins Forum zu posten. Ich glaube, dass nicht jeder dazu den Mut hätte :)
    "Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok."
    [SIZE="1"]Hildegard Knef (1925-2002), dt. Schauspielerin, Chansonsängerin und Autorin [/SIZE]
  • Ich denke z.B. anders..
    Auch wenn es laut wikipedia ''nur'' 0,7 - 1,5 % der menschen sind.. Es ist doch eine ganze menge..

    Ich zitiere:
    "Die Häufigkeit in Deutschland wird mit 0,7 % bis 1,5 % angegeben, was einer Anzahl von rund 600.000 bis 1,2 Millionen Menschen entspricht."

    Sehr häufig noch Kinder die sogar mit dem gedanken spielen sich umzubringen.
    Ich bekomme sowas direkt mit weil ich mich auch in so einem 'Zirkel' aufhalte und manchmal auch mit betroffenen telefoniere.
    Warum sie es tun und vorallem in welchem Alter diese sind.
    Meistens weiblich.. Die jüngste die ich kenne, die es macht ist 14. Grund: Elternhaus.

    Und dadurch das Betroffene so jung sind und es auch nicht gerade wenige sind (überwiegend weiblich) finde ich das dieses thema nirgends totgeschwiegen werden sollte.
    denn viel zu oft wird es als "Pubertät" oder "Aufmerksamkeitssuche" abgestempelt.

    ist meine meinung dazu ^^
    gerade weil ich auch den ernst der sache kenne..

    ------------------

    Für Leute die das thema interessiert, oder betroffenen helfen können:
    Selbstverletzendes Verhalten - Wikipedia (kann immer helfen)
    Rote Linien - SVV-Selbsthilfe (hat bei den downloads sehr nützliche, hilfreiche .pdf dateien mit vielen infos und Tipps)
  • Finds übrigens sehr schön das du darauf reagierst Karl Nickel ^^

    Kommen wir zu meinen Gründen, die ich jetzt in stichpunkten auflisten werde.

    - Ich wurde von meinem 8 Lebensjahr bis zu meinem 20 (bin jetzt 21) fast täglich von meiner Mutter geschlagen. 2x davon krankenhausreif
    Auch sätze wie: "Ich hasse dich. Hätte ich dich doch nie geboren" und "Du bist aus einer wette heraus entstanden" (Wer zuerst schwanger wird.. meine "Mutter" oder deren freundin) wurden mir an den Kopf geknallt.

    Folgen: SVV-Beginn & verdrehte Wirbelsäule

    - Hänseleien inder Schule von der 4. Klasse bis zum Ende meiner Schulzeit.

    Folgen: Nach 2 monatiger Svv-'Pause' wieder ein Rückfall & Schweigen gegenüber jedem meinerseits

    - Fast-vergewaltigung (Eines der heftigsten Beweggründe)

    Folgen: Fast-Suizid-Fall (mein vater hat mir das messer aus der Hand geschlagen), heftigeres SVV, Heulkrämpfe, Atemprobleme die bis heute da sind

    --------

    Allgemeine Folgen:

    - ich habe das gefühl das ich an allem schlechtem was passiert schuld sei
    - ich fühle mich nicht verstanden was das SVV angeht
    - Therapien bringen bei mir nichts
    - ich gerate immer wieder ins ritzen hinein, ohne sehbares ende.
    - noch immer heftige atemprobleme
    - sehr schnell panische Angstgefühle bei Nacht und Gewitter oder sobald jemand die hand hebt (meist nur, um mir übers Haar zu streichen.)

    ----------------------------------

    Hoffe das war informativ ^^

    Wie gesagt hab kein problem mehr darüber zu reden
  • Hallo Schafi!
    Bewunderung an deine Offenheit!
    Dein Problem ist ziemlich tiefschürfend, ein Freund von mir hat auch SVV, allerdings nicht in diesem Ausmaße... .
    Du hast gesagt, Therapien würden dir nicht weiterhelfen, davon habe ich auch gelesen.
    Was helfen könnte, wäre eine komplette Lebensumstellung:
    Wenn du finanzielle Möglichkeiten hast, auf einen Urlaub anzusparen, such dir einen ruhigen Ort wos warm ist aus, Zypern soll sehr schön sein. Hör Musik (keine depressive ^^) und schau wie lange du es aushälst ohne an die Krankheit zu denken.
    Ich hoffe ich konnte dir wenigstens einen kleinen Gedankenanstoß geben.
    MfG,
    nMs
    [COLOR="DimGray"][FONT="Century Gothic"]No one can make it go away.[/FONT][/color]
  • Hey nMs. danke für den tipp ^^

    Offenheit ist für mich kein problem mehr..
    Entweder wird es akzeptiert (^^), bemitleidet (*hass*) oder ich werde als 'nicht therapierbar' bezeichnet (*grin*)

    Bin jetzt im moment 6 monate clean gewesen(!)... bis mein freund sich von mir trennen wollte und wir uns nun auf ne pause geeinigt haben..
    *hust* da durfte die schere dann wieder herhalten.. ^^;

    aber das mit geld ansparen und urlaub klingt echt toll *-* entspannt bestimmt total.

    musik hören.. jaaaah.. wollte heute mal in die Bravo hits 58 reinhören.. bis titel 3 ging es.. dann waren meine boxen tot xD ganz plötzlich *schultern zuck*

    Schafi
  • Mit den 1-2% wollte ich die Krankheit auf keinen Fall herunterspielen, falls du das so verstanden hast. Jeder Betroffene ist einer zu viel. Nur trifft man nicht allzu viele Leute, die betroffen sind und dadurch kennen leider nur sehr wenige diese Krankheit und können wie hier im Forum auch nur sehr wenig dazu beisteuern.

    Was dir widerfahren ist, liest sich echt heftig. Aber ich finde es gut, dass du darüber schreibst, eventuell hilft es dir, das Geschehene besser zu verarbeiten. Die Schuld musst du allerdings nicht bei dir suchen. Ich frage mich, in was für einem Umfeld man leben muss, in dem sowas wie die Hänseleien, Brügeleien und Beschimpfungen der Mutter nicht auffallen. Ist das deinen Verwandten, Freunden oder Lehrern nicht aufgefallen? Hat denn keiner was unternommen? Wenn ich sowas mitbekommen würde, dann... :mad: Als Betroffener kann man ja eh nicht reagieren, denke ich, aber als Außenstehender sollte man schon was unternehmen. Ich verstehe einfach nicht, wie man bei sowas nur wegschauen kann :(

    BTW wegen den Therapien: Helfen tun sie IMHO schon, nur muss man auch bereit sein, sich helfen zu lassen. Wobei du das sicherlich schon öfters gehört hast. Auf alle Fälle friss diesen Frust nicht in dich hinein. Sprich mit Leuten, denen du vertraust (oder hier im Forum - Abstand und Anonymität hilft auch ;) ). In unserer Gesellschaft muss man eine sehr dicke Haut haben. Die schützt zwar nicht vor physischer Gewalt, aber du wirst mit dummen Sprücheklopfern viel schneller und besser fertig. Ich kann davon ein Lied singen, wurde früher auch sehr oft gehänselt, wobei sich das mit deiner Situation nicht wirklich vergleichen lässt...
    "Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok."
    [SIZE="1"]Hildegard Knef (1925-2002), dt. Schauspielerin, Chansonsängerin und Autorin [/SIZE]
  • naja mein vater war sowieso alles egal..
    Mein jetziger.. naja.. Freund.. hat als einzigster reagiert indem er mich da rausgeholt hat und mit in seine Wohnung nach Kiel.. In eine 30qm wohnung..
    er hatte schon genug probleme und holt mich noch dazu.. das hat mir unglaublich viel bedeutet.

    Och joah.. ich bin froh wenn ich mit leuten reden kann und dies nicht gleich als aufmerksamkeitssuche abstempeln >_<''
    da kommt so ein forum recht toll..

    nu bin ich nächste woche erstma allein.. such unter meinen 'freunden' schon leute die mich aufnehmen xDDD~
    ich bekomm nachts wenn alles still ist panikattacken wegn meiner mum >.>
    Bin ihr auch seeeeehr dankbar dafür.. xD
  • Hallo Schafi,

    ich möchte Dich nur kurz darauf hinweisen das Du Deine Beiträge auch editieren kannst. Doppelposts sind hier nicht erwünscht. Es wäre sehr schön wenn Du in Zukunft darauf achtest.

    _________________________________________

    Ich habe mich vor längerer Zeit einmal mit dem "Thema" beschäftigt. Aber auch "nur" weil ein flüchtiger Bekannter eine Freundin hatte, die unter den selben Problemen leidet. Er war ständig hin un her gerissen weil die Beziehung sehr schwer zu handeln war. Es erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen, Disziplin und Verständnis, welches er auch aufbringen konnte. Dennoch ist die Beziehung gescheitert, dann wieder angelaufen und am Ende doch für immer verloren gegangen. Er hat es einfach nicht mehr ausgehalten.

    Das sind meine bis dato erhaltenen Informationen zu einer Borderline erkrankten und deren Patner.

    Viele Grüße
    Stoffel
  • oh tut mir leid stoffel x_x
    werd drauf achten. tut mir leid!!!! *verbeug*

    -----------------------------

    ich kann durchaus verstehen das sowas zur belastung des partners werden kann.
    auch mein partner hat es schwer mit mir, da ich immer rückfalle bekomme.
    kann dadurch deinen bekannten sehr gut verstehen.

    Grüße,
    Schaf~
  • Meine Ex<sup>x</sup> hatte auch Borderline. Am Anfang habe ich mir nichts weiter bei gedacht, weil ich nur auf Wiki und anderen Seiten darüber gelesen habe. Aber jemanden selbst zu erleben, der/die Borderline hat, ist schon etwas anderes. Natürlich hab ich versucht ihr alles Recht zu machen und wollte, dass sie ihre Krankheit vergisst... Irgendwann wurde es dann zu viel, immer musste sie im Mittelpunkt stehen. Einmal hat sie sogar mit Selbstmord gedroht und wollte sich von meinem Balkon stürzen.
    Habe sie dann verlassen Habe das alles nicht mehr ausgehalten. In der Zeit hatte ich fast keinen Kontakt zu Freunden, weil sie sonst wieder launisch wurde und sich "ritzen" musste...
    Und das Beste... letztens kam ein Brief, sie hätte ein Kind und ich sei der Vater... Ich hab son Hals!
    Ich weiß, das gehört eigentlich nicht zum Thema, soll nur ein Erfahrungsbericht sein.

    Werd aber trotzdem mal auf die Fragen eingehen. Betroffenden würde ich raten unbedingt eine Therapie zu machen. Es gibt ja spzielle Psychologen, die auf Borderline spezialisiert sind.

    Ich geh seit dieser meiner Freundin mit Borderline-Menschen gar nicht mehr um. Nicht persönlich nehmen, ist halt wegen all diesen Vorfällen, die ich erleben musste.

    Gruß
    Broken Sword
    Auf dem Abstellgleis sah man ihn liegen,
    Auf dem Abstellgleis zwischen Schwelle und Gestein,
    Auf dem Abstellgleis im strömenden Regen,
    Auf dem Abstellgleis allein.
  • hey Schafi!!
    erstma großen respekt das du darüber so offen redest !
    gibt bestimmt viele die für immer stillschweigen darüber halten...
    nun zu deinem problem:
    versuch doch einfach mal (am besten mit einem freund/einer freundin) einen geregelten tagesablauf zu planen!
    mach doch einfach jeden tag ein bischen sport , geh abends in die disco und triff andere leute und nicht den tag alleine zuhause verbringen , da macht man sich zu viele gedanken über sinnlose sachen...
    vielleicht fängst du auch ein instrument an , da hat man viel spass dran und man kann immer was machen :) , muss natürlich nicht sofort sein , nicht jeder hat geld (ich auch nicht grade viel)
    aber versuch einfach den tag zu regeln und nicht immer daran zu denken wie sch***** alles ist :P
    und wie nMs schon sagte so ein urlaub mit fröhlicher musik ist doch auch schön und lenkt ab..
    mfg Griffinthroat
    [SIZE="4"]Last FM - Piko-Bello[/SIZE]
  • Schwierige und nur schwer lösbare psychische Erkrankung!

    Wie Schafi schrieb, hat sie mehrfach versucht, von den Selbstverletzungen wegzukommen.

    Schafi schrieb:

    ...
    ich habe das gefühl das ich an allem schlechtem was passiert schuld sei
    ...



    Wohl einer der Schlüsselsätze des ganzen Problems:
    Die erkrankte Person, die eigentlich fast immer von außen hohem Druck ausgesetzt war (Schläge, Beinahe-Vergewaltigung, etc. ...) ist nicht in der Lage zu erkennen, bzw. zu realisieren, dass ANDERE Menschen schuld sind an ihren Problemen. Oftmals bewirkt psychischer, andauernder Druck eines Anderen, dass man irgendwann glaubt, man wäre selbst schuld an allem. Doch betrachtet man die Fälle differenziert und beleuchtet die Hintergründe, dann wird meist schnell klar, dass die erkrankte Person OPFER ist. Weder Täter noch Schuldiger, sondern einfach Opfer.

    Aber irgendwie scheint es sich bei Borderline-/SVV-Patienten - meistens Mädchen und Frauen - im eigenen Hirn nicht durchzusetzen, dass man selber für die erlittene Pein nichts kann.

    Die Frage ist natürlich, wie man das ändern kann - und zwar dauerhaft. Wie kann man eine unterbewusste Hirnblockade so lockern oder gar lösen, dass die eigene Schuldvermutung verdrängt werden kann und sich beim Patienten die Erkenntnis durchsetzt, dass man sich nicht selbst bestrafen muss, da man selbst nicht falsch gehandelt hat.

    Eine wirklich schwierige Frage auch bei den Experten und keinesfalls einfach oder durch ein paar Pillen lösbar. Wobei wieder mal deutlich wird, wie sehr die Hirnforschung hinter anderen humanmedizinischen Bereichen hinterher hinkt.

    Es wäre vermessen von mir, Schafi eine Zack-Zack-Lösung anbieten zu können - schon gar nicht in so einem Forum. Ich hatte mal über das Internet so eine junge Frau kennengelernt, die SVV betrieben hat und dazu noch depressiv war. Es war unendlich schwierig aus der Ferne, die richtigen Worte zu finden. Letztendlich waren meine gut gemeinten Hilfsversuche aber nutzlos und die Frau begann wieder mit SVV (Schnitte in den Armen). Schließlich konnte ich ihr nur den Rat geben, eine Therapie zu machen, möglichst in einer Gruppe. Wie es ausging, kann ich mangels aktuellem Kontakt nicht sagen, aber es war bewegend und die eigene Hilflosigkeit frustrierend.
  • hallo schafi!!!

    ich finde den mut den du hast über das thema svv/borderline zu reden sehr gut. ich bin selbst betroffene und leide auch an dieser erkrankung. daher kann ich dich da auchs ehr gut verstehen und weiß wie du dich teilweise füllst klar unterscheidet sich jeder mit dieser erkrankung aber ich denk das betroffene doch anders reagieren als nicht betrofene.
    ich war auch mehrmals für längere zeit auf therapie und kann daher aus erfahrung sagen das eine therapie allein da nicht hilft ich habe in den letzten jahren viele therapien hinter mir undmuss aber sagen das es mir auf die dauer geholfen hat ich lebe jetzt seit einem jahr ohne svv und kann daher sagen es hat sich gelohnt
    habe seitdem mein leben auch wider gut im griff habe einen sehr lieben partner und mittler weile auch ne 6 wochen alte tochter mir gehts im mom richtig gut
    aber wenn du mal fragen hast oder reden möchtest stehe ich dir gern bei.

    möchte auch mal allen die hier geantwortet haben sagen das ich es toll finde das das thema nicht tod geschwiegen wird den es gibt mehr betroffene selbst auch im eigenen umfeld als man denkt.

    schocohu
  • Ja, auch ich finde die Hilfsbereitschaft und offenheit der user hier sehr bemerkenswert.
    In sehr vielen bereichen wo es um Borderline gehen soll, gibt es erfahrungsberichte jedoch 0 reaktionen.. das thema wird totgeschwiegen, die personen mit ihren problemen allein gelassen.

    Ich bedanke mich bei allen die bisher hier reingeschaut und auch reagiert haben.
    Ich freue mich immer wieder wenn ich ein neues Posting in diesem thread entdecke.

    Auch danke ich dir, schocohu, für das angebot das ich auf dich zugreifen darf wenn ich wen zum reden brauche.
    Herzliche Glückwünsche das du rausgefunden hast, aus dem Borderline. ^^
    Freut mich zu hören.

    ich bin auf weitere kommentare der user F.B.'s sehr bespannt

    Liebe Grüße,
    Schaf~
  • wenn auch spät..... *senf dazu geb*

    hi...

    zum Thema Svv (von Boarderline hab ich weder persönliche noch Erfahrungen durch nahe bekannte)):

    Meine kleine "ziehtochter" (Sie ist eigentlich nur eine 3 Jahre jüngere Freundin, die ich aber unter meine Fittiche genommen hab, da Ihre Mutter manisch Depressiv, Ihr Vater Alkoholiker ist und sie somit keinen Familiären Rückhalt und kaum soziale Kontakte hat), ritzt sich seit ca 3 Jahren, sie ist heute fast 18. Als ich sie kennenlernte hatte sie sehr viele Probleme für ein so junges Mädchen und ausser ihrer großen Schwester (die weit weg wohnt) niemanden dem sie sich mal anvertrauen oder bei dem sie Rat und Trost suchen konnte. Gleichzeitig war sie mit 15 schon Alkoholikerin, da sie bei Ihrem Vater (Eltern leben getrennt) wohnte und dieser einen frei zugänglichen Wein- und Whiskeykeller hatte. (Seine Ausrede, diesen nicht abzuschließen war, dass es nur oben eine Tür gäbe und unten jedoch das Bad mit Dusche/badewanne war. Meiner Meinung nach verantwortungslose Bequemlichkeit, aber ich gehe zu sehr ins Detail.) Da sie von ihm Vorgelebt bekommen hatte fing sie laut eigener Erinnerung (sie erinnert sich kaum an die Zeit vor ihrem 13. Lebensjahr) mit 13 an ab und an ein Bierchen zu stibitzen und merkte, dass sie dann nicht so viele Schmerzhafte Gedanken hatte. Kurz darauf fing sie, aufgrund einer durch einen dummen Zufall zerbrochenen Bierflasche auch noch an zu Ritzen/Cutten. Als ich sie dann mit damals 15 aufgabelte, war sie schon leicht Alkoholabhängig und schnitt wenn sie sehr depressive Tage hatte, gut und gerne bis zu 3 cm tief, versuchte aber zum Glück nie ernsthaft Suizid zu üben.
    Als sie merkte, dass ich mich gerne um sie kümmere, für sie da bin und viel tun würde, um ihr zu helfen ging es ihr die Erste Zeit besser, sie schnitt sich weniger tief, reduzierte ihren Alkoholkonsum, fasste kein Haschisch mehr an (hatte sie auch ab und an bei Freunden mitkonsumiert) und schien im Allgemeinen etwas stabiler zu werden. Auf mein Anraten hin suchte sie sich auch eine Jugendtherapeutin, die ihr anfangs auch gut helfen konnte.

    Dann auf einmal nach 3 monaten schlimmer als je zuvor, von einem Tag auf den anderen, schuld daran 2 Faktoren: Die erste große Liebe ( nicht auf Gegenseitigkeit beruhend) + ihre Therapeutin versuchte ihr einzureden, dass ich einen schlechten Einfluss auf sie hätte, nur weil ich Metal höre und dies ( ohne irgendwelche abgedrehten religiösen Überzeugungen) auch durch Langen Ledermantel und ausschliesslich schwarze Kleidung zum Ausdruckt brachte (und bis heute tue, ja ^^). Erster Suizidversuch, exzessives Konsumverhalten, schnell wechselnde Geschlechtspartner, offensichtliche Hilfeschreie die aber keiner ausser mir sehen wollte. Also habe ich wieder jeden Tag Tee mit ihr getrunken, geredet oder einfach dabei gesessen um zu verhindern, dass ihre Gedanken zu sehr abstürzen auch auf die Gefahr hin, dass mein Lebenspartner und ich (damals "nur" Freund) und ich uns entfremdeten. Wurde auch langsam wieder besser. Sie entschloss sich zu ihrer Mutter zu ziehen, was sich aber zum "vom Regen in die Traufe" herausstellte, da diese begann das arme Mädchen in den Scheidungskrieg mit einzubeziehen und sie gegen ihren Vater (mit dem sie sich heute wieder gut versteht) auszuspielen. Das ging dann eine ganze Weile so weiter und ich merkte zwar, dass ich sehr wichtig für sie war, konnte ihr aber nicht wirklich da raus helfen. Nun ist sie wie gesagt fast 18, führt seit einem halben Jahr eine intakte beziehung und lebt Zeitweise auch bei ihrem Partner, was ihr hilft, den verbalen Angriffen ihrer Mutter auszuweichen. Nun hat sie sich entschlossen in Stationäre Therapeutische behandlung zu gehen. Ich hoffe natürlich dass sie die richtige Institution findet und es auch hilft. Sie hat nun auch schon Phasen, wo sie wochenlang nicht Schneiden braucht und wenig Alkohol trinkt.

    Wem dies zu Detailliert ist dem sei es nicht übel genommen, es zu überspringen.

    Selber habe ich nur kurze Zeit Gecuttet, ca 2 Wochen lang, dann hab ich eingesehen, dass es mir nicht wirklich hilft und konnte noch aus eigener Kraft aufhören. Als ersatz begann ich Bilder zu malen/ zu zeichnen, zum Teil Manga-style zum Teil Selbstportraits und zum Teil andere Bereiche (nur angerissen). Die Selbstportraits halfen an schlechten Tagen. Ich konnte mich selber kaputtmachen ohne mir wehzutun, das Bild zerreissen, mich selbst verbessern (malerisch an meinem Körper rumfeilen) und nahm mich selber auch wieder bewusster wahr dadurch. Ob das bei jedem hilft weiss ich nicht. Aber ich denke den Versuch ist es Wert. Ausserdem begann ich zu schreiben -> Gedichte und Fantasy-Kurzgeschichten. Ausserdem hilft es manchmal, sich einen roten Filzstift zu schnappen und Schnittähnliche Striche auf die Arme zu malen. Das Bedürfnis die Farbe des Blutes am Körper wahrzunehmen, sich lebendig zu fühlen wird zumindest ein wenig befriedigt, bei starken Rückfällen aber recht Sinnlos fürchte ich.

    Grundsätzlich: Wer auch immer dies liest und sich selbst Verletzt: Achtet wenigstens darauf, die Wunden halbwegs gut zu behandeln, sterile Auflage, u.U. Wundheilcremes. Mit Blutvergiftungen ist absolut nicht zu spaßen. Und große eiternde Wunden sind meist mehr Schmerz als man wollte.

    Sonst: versucht es mit singen, Musik, anderen Hobbies, Sport (so anstrengend wie möglich, setzt ähnliche Hormone frei und tut gut), innige Hobbies eben, wo man sich ausleben kann und in denen man aufgeht.

    Falls noch Fragen sind oder sich jemand zu meinem 'Beitrag äußern möchte sei er herzlich dazu eingeladen
    Gruß Llynnya

    ___________________________________________________
    Anmerkung: entschärfte, nicht-Triggernde Version Meiner eigenen Erfahrungen. da die vollen ereignisberichte u.U. Triggern könnten. wer möchte kann mir bei Interesse an meiner eigenen Geschichte auch eine PM schicken oder MSN/ICQ/Skype adresse hinterlassen.
  • huhu

    ich habe selbst 2-3 jahre untern svv gelitten und borderline. naja. möglich wärs, das grade eben das einer meiner probleme ist.
    ich find es teilweise sehr heftig wie manche mit dem thema umgehen und "uns" abstempeln...
    mehr weiß ich grad nich dazuzusagen
  • Ich möchte nur kurz anmerken das SVV und Borderline in keiner direkten Verbindung stehen.

    Zwar ist es häufig so das Borderliner selbstverletzendes Verhalten zeigen, allerdings hat nicht jeder SVV'ler Borderline.

    Die Krankheit (welche übrigens nicht heilbar ist - lediglich eindämmbar evt. sogar mit Medis) sollte übrigens auch nicht vor dem 21. Lebensjahr diagnostiziert werden, da viele Borderlinesymptome schlicht und ergreifend ähnlich wie Pubertäts"symptome" sind.

    Von Selbstdiagnosen ist grade bei Borderline abzusehen, da die Beschreibung (wie man sie auf Wiki z.B. findet) ohnehin auf jeden Dritten passen würde.
    [SIZE="1"]
    17.06.08 - Das pure Glück wiegt 3740 Gramm.

    Signaturen anzeigen => nein
    [/SIZE]
  • Donleone schrieb:

    Ich finds echt arm wenn sich jemand ritzt. vor allem wenn man ALONE auf die Haut verewigt ... unterste Schublade


    hm was Unqualifizierteres ist dir wohl nicht eingefallen, oder?
    Genau das sind Aussagen, von denen das Borderline unter anderem "lebt".
    Menschen die darunter leiden, bekommen diese Sätze an den Kopf geworfen, zweifeln dann an sich selbst, machen sich selbst Vorwürfe und schwupp dreht sich der Kreisel wieder.

    Vielleicht sollte man sich erstmal darüber Informieren, bevor man sowas von sich gibt. Ansonten würde ich Raten das Schweigen manchmal besser ist.
  • Nur einmal zu Tiamat:
    Ich kann somit beruhigt sagen, das ich 21 (fast 22) bin und vor kurzem Borderline bei mir diagnostiziert wurde.
    nja, ich wollts nicht wahrhaben und hab meinen Arzt angeschnauzt..
    naja, war nich so ganz vernünftig.. nu muss ich beruhigungstabletten nehmen >_<''

    Vom Borderline versuch ich trotzdem mit allen mitteln los zukommen. es mag nicht heilbar sein, aber man kann es eindämmen, wie du ja bereits gesagt hast.
    (Ich fand deine Wortwahl sehr beeindruckend (positiv))

    -
    Ich bin beruhigt zu sehen auch hier Leute zu finden die sich ritzen. Also nicht das so viele sich ritzen, als wenns toll wäre, aber man fühlt sich nicht nur von Unbetroffenen umgeben. Ob SVV oder Borderline ist mir da gleich. Das eine ist heilbar, das andere nicht.
    Beides finde ich jedoch gleich schlimm. Denn beides kann im extremfall zu Suizid kommen.

    -
    Und das ist NICHT unterste Schublade, sondern der Ernst einer Krankheit/Persönlichkeitsstörung, Donleone.

    Soweit ich wieder ^^

    Schafi~
  • Hey shaafi..

    Meine Ex hat das auch.
    Ich bin immer noch (gut) mit ihr befreundet hab damals d dummerweise mist gebaut (ihr gings wegen irgendwas beschissen daraus is (meiner meinung nach) son ne art schwindeltrauma entstanden. und wir haben so gut wie nciht mehr miteinander geredet. Hab mich dann son bisl zu wem anders hingezogen gefühlt... nochmal würd ichs siher nciht so machen...) ich wusst aber auch ncihts von dieser krankheit wusste nur das sie ssv zeigt udas aber in unserer Beziehung stark nachgelassen hatte.
    Sie is dann 1jahr nach Neuseeland gefahren.
    Da war der Schwindel komplett weg, und sie war sehr glücklich da drüben.(soweit ich weiss)
    In der Zeit hat sie mir dann vom borderlinesyndrom erzählt bzw nen wikiartikel geschickt, da war mir dann alles klar, was sie damtit sagen wollte.
    Nach ihrer Ankunft hier gings ihr dann wieder schlechter, weil sie das gefühl hatte, das sich hier niemand für sie interessierte.
    Jetzt gehts ihr aber (glaub ich) weder recht gut.

    Vllt is dieser Reisevorschlag echt ne sehr gute sache.

    Was dir passiert ist stimmt mich sehr traurig.
    Aber offenbar kommtst du ja so langsam drauf klar.
    Sonst würdest du nicht drüber schreiben.
    Ic wünsch dir viel Glück.
  • Ich kann nur wiederholen was schon fast alle gesagt haben:
    RESPEKT, dass du so offen über dieses Thema redest.
    Ich glaube das bringt auch was, ich hab natürlich (Ärztlich) keinen blassen Schimmer aber ich kenne das von mir selbst, über die Probleme nicht reden is schlecht (meine eltern trennen sich und ich hab anfangs mit niemandem darüber geredet, jetzt schon. und es geht mir besser! :-))
    Das mit dem Urlaub und Musik ist warscheindlich auch ne sehr gute Idee!
    Das mit der Musik ist ja nicht schwer, neue Boxen Kaufen xD ;)
    Und mit Urlaub weiss ich halt auch nicht aber evtl. kannst du ja mal längere Ferien machen? Hawaii, Australien,Neuseeland, da gibts vieles! :)
    MfG the_coder