NOKIA - Boykott?

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  • NOKIA - Boykott?

    BEENDET

    NOKIA - Boykott ?



    Das finnische Werk entläßt 2300 Mitarbeiter aus dem Werk in Bochum.
    Für den Aufbau hatte Nokia fast 100 Millionen € Subventionen von Bund und Land erhalten.
    Dieses Geld wurde aber von Arbeitnehmern erwirtschaftet.

    Hat ein Unternehmen wie NOKIA (trifft auch auf ander U zu) auch eine soziale Verantwortung? Oder zählt nur noch der Gewinn.
    Der Multikonzern "Bertelsmann" schließt ja schon seit langem Betriebsteile, die eine Rendite unter 12 % erwirtschaften. (Wird aber von unserer Pol- hofiert für ihr angebliches sozialen Engagement)

    Nun aber zu NOKIA.
    Im Januar sind ja nun auch wieder Wahlen angesagt. Unsere Politiker fangen wieder einmal an, sich solidarisch mit den Wählern zu fühlen.

    Politiker geben ihre Nokia-Handys ab. Was haltet Ihr denn davon?

    Oder ist das eine gute PR?
    Welche Beispielswirkung geht davon aus?
    Muss ein Arbeitnehmer alles hinnehmen?
    Ist die Politik gefordert?

    Der Deutsche wird weltweit als der "DEUTSCHE MICHEL" bezeichnet - warum?

    Was würde es bringen, wenn alle, damit meine ich alle, solche Firmen mal den Mittelfinger zeigen und die Produkte nicht kaufen?

    Es wäre doch kein Verbrechen, mal die Dinge zu kaufen, die in Deutschland hergestellt werden.


    Eure Meinung ist gefragt!!!


    Soll Nokia doch seine Handys in Rumänien verkaufen, dann spart er auch noch die Transportkosten. Jeder sollte für sich überlegen, ob es ein Handy von Nokia sein muss.


    mfg
    Charlo
  • Nokia hat sich doch nichts zu Schulden kommen lassen? Jetzt auf einem Unternehmen rumzuhacken, das im Endeffekt rein unternehmerisch handelt, halte ich für grds. falsch. Stattdessen sollte man sich einmal überlegen, wer das ganze Mal wieder verbockt hat: Die Politik. Zuerst den Unternehmen wieder Zucker in den A**** blasen und jetzt wieder heulen, wenn dies nach hinten los geht. Politiker sollten endlich einmal aufhören, in Legislaturperioden zu denken.

    Ich kann Nokia absolut verstehen.
  • Ihr redet doch immer von freier Marktwirtschaft.

    Boykott wäre doch mal ein Druckmittel, dass die kleinen Leutz haben, um es den Firmenbossen heimuzuzahlen.


    Einerseits sprecht ihr den Firmen alles zu, was mit freier Marktwirtschaft zu tun hat, andererseits billigt ihr dass den Angestellten und den Konsumenten nicht zu.


    Daher meine ich, dass Charlo REcht hat.
  • Unternehmerisch handeln!!!!!!

    Bereits im ersten Semester Betriebswirtschaft wird vermittelt, daß ein Unternehmensziel nicht nur darin besteht, Gewinne zu maximieren.

    Das wichtigste Unternehmensziel ist, Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern.

    Wir leben im 21. Jahrhundert und sollten vernünftige Lebensbedingungen für ALLE schaffen.
    Es braucht auf der Welt keiner zu Hundern und zu Dursten !

    Ich habe kein Verständnis für die egoistisch typische kapitalistische Denkweise.

    Da unsere Politiker auf den Gehaltslisten der Kap... stehen, werden wir hier keine Veränderungen zu erwarten haben, bis auf ein paar Versprechen - weil ja mal wieder eine Wahl ansteht.

    Charlo
  • Charlo schrieb:


    Das wichtigste Unternehmensziel ist, Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern.


    Wo hast du das denn her?

    Unternehmensziele sind Rentabilität, Wachstum, Liquidität und Gewinnmaximierung - und das ist BWL I!

    Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern mag vllt. ein Ziel eines Unternehmens in der Planwirtschaft sein, aber nicht in der freien Marktwirtschaft!

    Was werft Ihr Nokia denn jetzt genau vor? Dass es betriebswirtschaftlich gehandelt hat?
  • Ich finde ganz persönlich, dass auch die 15000 Leute in Rumänien verdient haben einen Job zu haben. Also sehe ich an Nokias Aktion nichts ungerechtes, sogar wie gesagt etwas sehr sozial gerechtes, es ist nur ein Zeichen, dass in Deutschland Wirtschaftspolitisch zur Zeit mächtig was schief läuft.
    Ich glaube auch nicht, dass irgendwelche Unternehmen auf solche buy-national-Kampagnen eingeht, schließlich kauft der Massenmarkt billige Geräte und die werden nunmal nicht in Deutschland hergestellt.

    Aber steht jedem frei eine Revolution!!! zu veranstalten, dafür leben wir doch in einer Demokratie.
  • " ...leben wir doch in einer Demokratie"

    Demokratie ist nur eine Staatsform - sie sagt nichts über Qualität, Humanität aus.

    Eine Demokratie nach dem Motto "Weil du arm bist mußt du früher sterben" siehe unser heutiges Gesundheitssystem - ist meiner Meinung nach kein so tolles System.

    Charlo
  • Auch wenn es hier nicht rein passt, aber das deutsche Gesundheitssystem ist wohl eines der besten der ganzen Welt - von den skandinavischen Ländern vllt. einmal abgesehen. Dies zeigt nur wieder, was ich schon an anderer Stelle gesagt habe: Den Deutschen scheint es anscheinend immer noch viel zu gut zu gehen! Immer wird gemeckert, immer wird lamentiert. Geht es anderen besser, wird immer auf die gezeigt. Geht es anderen schlechter, wird freudig darüber hinweggesehen und stattdessen immer noch gemeckert.

    Dass hier alleine schon die Staatsform der Demokratie angezweifelt und auch nur Ansatzweise in Frage gestellt wird, finde ich äusserst bedenkenswert. Dann geht doch nach Myanmar oder Kuba?

    Ihr wisst alle gar nicht, wie gut es Euch geht, dass Ihr in solch einem Land leben dürft. Die Freiheit und Sicherheit geniessen zu dürfen. Stattdessen wird immer nur gemeckert...
  • jeder hier ist doch selbst ein globalisierter käufer! dann schaut doch mal auf eure klamotten, technikausstattung usw...wo ist das ganze hergestellt?? made in china, taiwan etc.pp.

    und warum?? weil fast immer noch der preis das kaufargument beim verbraucher ist...

    logische folge?? wenn der verbraucher global denkt, muss es das produzierende gewerbe ebenso tun...

    diese ganze boykott-debatte ist in meinen augen nur heuchelei...

    wer so etwas fordert, hat das system in dem er lebt nicht verstanden...:rolleyes:

    die politiker sollten lieber den eigenen standort stärken mit steuervorteilen und guter infrastruktur, statt subventionen, die zeitlich begrenzt eh wenig nützen.

    btw. fand ich nokia-handys schon immer ********...:D
  • Ich kopier mal meinen Text aus der Plauerecke ^^

    Am Donnerstag hatten wir in der Schule ein Referat dadrüber, so viel Kohle wie die Nokiatypen machen, da würde das Werk in Bochum nich mal so viel ausmachen, der Gewinn geht in mehrere Milliarden (oder Millionen? egal, jdnfalls sehr, seeeehr viel) und für diese Ersparnis von den Gehältern gehn 3300 Arbeitsplätze flöten, im Fernsehn haben die Angestellten sogar geweint, hat mich richtig berührt :-/

    Und um noch n paar angesprochene Themen aufzugreifen

    Klar soll Nokia seine Handys in Rumänien dann verkaufen, aber es geht ja nicht nur um die Handys sondern eher um die Arbeitsplätze die dadurch verloren gingen, und nur weil die da drüben billiger sind :-/ Dafür sind aber auch die Standarts viel geringerer.

    Und auch zum Gesundheitssystem, z.T. passts ja schon ^^" dadurch das die da unten n schlechteres haben, wäres ja wohl auch möglich das ganze Betriebsausfälle durch Krankheit geschehen, is zwar sehr weit hergeholt, aber prinzipiell, naja ^^"

    Eins steht für mich fest, kein Nokia-handy mehr, never!

    MfG
  • Ganz schön hart schrieb:

    Unternehmensziele sind Rentabilität, Wachstum, Liquidität und Gewinnmaximierung - und das ist BWL I!


    Aber nur, weil es BWL ist, ist es nicht automatisch richtig. ;)


    Ich kann es ja noch verstehen, dass einzelne Manager so denken. Aber dann muss eben die Gessellschaft dagegenhalten. Und so wie ich das sehe, irgendwann notfalls mit Gewalt.

    Es ist im Augenblick leider so, dass die Unternehmen, unter Zuhilfenahme der korrupten Politik, es schaffen, sich gegenüber der GEsellschaft und der Arbeiter zu schützen. Wie du irgendwann schon selber mal gesagt hast: Hier versagt die Politik.


    Rein von der BWL her ist das Verhalten mancher Manager zu erklären, deshalb ist es aber noch lange nicht okay.


    Vielleicht lest ihr mal die Ziffer 2) des 14 Artikel des Grundgesetzes ;)

    Grundgesetz fr die Bundesrepublik Deutschland (Artikel1 bis49)
  • Ich habe ja auch nie gesagt, dass dies die richtigen Ziele seien. Ich habe nur gezeigt, dass die Sicherung von Arbeitsplätzen sicher nicht das Ziel sein kann. Ich denke auch, dass das jedem klar ist, denn welcher Unternehmer wird trotz Verlust seine Arbeitnehmer weiter beschäftigen können.

    Ich heisse das Verhalten von Nokia aus moralischen Gesichtpunkten auch keinesfalls für gut, aber Moral spielt nun einmal keine Rolle, solange die Politik moralische Grundsätze nicht vorgibt. In meinen Augen steht und fällt alles mit der Politik. Deswegen finde ich es gerade lächerlich, wenn Politiker sich nun über Nokas Verhalten echauffieren - sie selber hätten es schliesslich verhindern können. Jetzt aber werden Forderungen nach Rückzahlung der Subventionen laut - wenn die Politiker einmal nachdenken und über ihr eigenes Wohl und ihre nächste Legislaturperiode handeln würden, müsste man so eine Diskussion gar nicht führen. Da gäbe es ein Gesetz, dass Nokia Subventionen zurückzahlen muss, wenn sie innerhalb von x Jahren den Standort schliessen - Fertig.

    Stattdessen zeigen die Leute, die alles ändern und in die richtige Richtung lenken könnten auf diejenigen, die sich absolut vollständig und konform in den von den anderen erschaffenen Regeln verhalten. Ein absoluter Irrwitz.
  • aj gute idee
    allerdings die politiker die ihre nokia handys abgeben machen das nicht weil sie es schlecht finden was nokia gemacht hat SONDERN um bei den bürgern gut dazustehen und so wieder gewählt werden ;)
  • 100 % Zustimmung meinerseits.

    Man sollte mal zu einem Politikerboykott aufrufen.

    Leider ist es bei uns ja so, dass der Erfolg der Politiker (Wahl) nicht an der GEsamtzahl der Wähler bewertet werden, sondern nur an denen, die gewählt haben. DAher bringt eine Wahlverweigerung überhaupt nichts. Die brauchen ja nur genug % derjenigen, die gewählt haben. Und wenn nur 10 % wählen gehen, man aber die Mehrheit von den paar Leutz bekommt, dann ist man gewählt.

    Das Wahlrecht müsste geändert werden.
  • ich will mir immernoch das Nokia N95 holen und werde es auch tun.
    Ich verstehe echt nicht was dieser quatsch soll?
    boykott gegen Nokia.
    Die menschen in der heutigen zeit wollen nun mal billig produkte haben, dann sollen die auch nicht rummeckern, wenn dann eine firma ihre produktion ins ausland legt, weil die produktionskosten dort wesentlich günstiger sind als in deutschland.

    Als es damals hieß das die Telekom leute entlassen will, hat ja auch keiner gesagt das man zu nem anderen anbieter wechseln soll, nur um es der telekom heimzuzahlen, das die leute entlassen wollen.
  • Marx1980 schrieb:

    Als es damals hieß das die Telekom leute entlassen will, hat ja auch keiner gesagt das man zu nem anderen anbieter wechseln soll, nur um es der telekom heimzuzahlen, das die leute entlassen wollen.



    Damit sollten wir aber langsam anfangen.

    Es wird Zeit, dass die Bevölkerung sich bewusster mit solchen Sachen auseinandersetzt.
  • Im Eingangsthread habe ich geschrieben:

    Nokia - Boykott ?


    Politiker geben ihre Nokia-Handys ab. Was haltet Ihr denn davon?

    das sind aktuelle Meldungen:

    Woolworth - 911 Entlassungen, 380 Verkürzungen der Arbeitszeit

    Ford - 13.000 Entlassungen

    13 % der Deutschen von Armut bedroht


    Es geht doch nicht um den Boykott der Handys-
    Daimler, BMW die Liste kann weiter geführt werden - führen Enlassungen durch um "wettbewerbsfähig" zu bleiben. Welcher Politiker hat mal gesagt:" Ich fahre jetzt keinen Mercedes oder BMW mehr".
    Vor einer Wahl macht sich so eine Aussage immer gut. Daran zeigt sich doch nur, daß sich unsere pol. Führung für nichts zu schade ist, um an der macht zu bleiben - das Volk wird nur gebraucht zum Mittel zum Zweck.
    Die Kosten für den Wahlkampf etc. könnten wir in Zukunft sparen, wenn wir ein Erbrecht für die Poltiker einführen würden - dann wärs wenigsten legal.

    Vielleicht hat Nokia nicht genug Handys gratis verteilt an die Politiker (siehe Zigarettenindustrie) oder nicht genug auf der Lohnliste und im Vorstand von unseren Abgeordneten.

    Ein Boykott allein wird nicht viel bringen - geändert werden muß die Einstellung der Konzerne.

    Es gibt schon eine soziale Verantwortung! Unzufriedenheit hat schon immer zu Veränderungen geführt.

    Charlo
  • Charlo schrieb:

    ...
    Ford - 13.000 Entlassungen
    ...


    Allerdings nicht in Deutschland.

    Man könnte auch erwähnen, dass z.B. die Deutsche Bank tausende Stellen abbauen will bzw. es bereits getan hat, trotz hoher Gewinne!

    Fakt ist leider, dass global agierende Unternehmen am liebsten dort arbeiten lassen, wo die niedrigsten Löhne, die geringsten Anforderungen an Arbeits- und Umweltschutz und die korruptesten Politiker vorhanden sind. Das, was früher Gewerkschaften in einzelnen Ländern hart erkämpft haben, bedarf eigentlich heute weltweit operierender, starker Interessenvertretungen der Arbeitnehmer. Im Zeichen der Profitmaximierung und sozialer Verantwortungslosigkeit der Unternehmen sowie der skrupellosen Ausbeutung des menschlichen Arbeitskapitals, muss man sich einfach dagegen wehren.

    Niemand, der Milliarden verdient, hat keinen 'Dreck am Stecken', wie es so schön heisst! Sicher könnte man mindestens die Hälfte aller Großunternehmen aus gutem Grund boykottieren, aber die Menschen vergessen viel zu schnell - leider.