Es klingt völlig verrückt, aber es ist kein verfrühter Aprilscherz: die Staatsanwaltschaft in Wuppertal möchte in Zukunft bei illegalen Musikdownloads keine Ermittlungen mehr einleiten, da sie unverhältnismäßig seien. Anzeigen, die Rechteinhaber wie die Musikindustrie erstatten, sollen künftig unbearbeitet bleiben.
Laut eines Berichts der "Ruhr Nachrichten" würden die Rechteinhaber lediglich an die Nutzernamen kommen wollen, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen. An einem Strafverfahren seien sie nicht interessiert. Erstaunlich ist die Entscheidung der Wuppertaler vor allem vor dem Hintergrund, dass allein im Januar und Februar über 2000 IP-Adressen angezeigt wurden, an denen illegal Daten heruntergeladen worden sein sollen.
Allerdings koste es in jedem Fall bis zu 50 Euro, die Personen hinter der IP-Adresse herauszufinden. In 99 Prozent der Fälle werde das Verfahren im Anschluss aber eingestellt. Mal sei die Schuld zu gering, mal könne der Täter nicht ermittelt werden, da mehrere Personen den Computer nutzen.
Bevor alle Filesharer nun aber jubeln, raten wir weiter zur Vorsicht. Denn das alles ist definitiv kein Freifahrschein. Laut Gesetz ist es weiterhin illegal, urheberrechtlich geschütztes Material downzuloaden. Von der Musikindustrie heißt dazu: "Illegaler Download ist eine Straftat, der nachgegangen werden muss." Abgesehen davon wird derzeit bei der Generalstaatsanwaltschaft ermittelt, ob das Vorgehen der Wuppertaler Kollegen rechtens ist.
Quelle: noisy.de | Norddeutschlands Nightlife-Community