Brauchen wir eine neue Rechtschreibreform?

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  • Charlo
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  • Brauchen wir eine neue Rechtschreibreform?

    Brauchen wir eine neue Rechtschreibreform?


    Die Entwicklung der Deutschen Sprache zu einer Multikulturellen Sprache?


    Ist eine Rechtschreibreform noch vernünftig?

    Der DUDEN hat, solange ich denken kann, immer die Veränderungen in der Deutschen Sprachen aufgenommen.

    Schlaue Leute, auch von der Politik, haben dann beschlossen: Wir brauchen eine Rechtschreibreform.
    Es wurde diskutiert, debattiert und irgendwann beschlossen: Wir brauchen eine Reform.

    Das Volk konnte zwar den Sinn nicht erkennen, es gab Volksabstimmungen, viele waren dagegen - einige waren dafür.

    Aber die Rechtschreibreform wurde eingeführt – Millionen Kosten für den Steuerzahler.

    Nun ist mir aber aufgefallen, daß die allgemeine Umgangsprache in dieser so tollen und teuren Rechtschreibreform keine Berücksichtigung gefunden hat.

    Brauchen wir nun wieder eine neue Reform - war die letzte Reform überflüssig ???



    Hier ein Beispiel aus dem Alltag:

    Telefonat mit Mutti
    Hallo, Mom, wir wollen doch morgen shoppen gehen, denn die große Sale-Action verspricht manches Schnäppchen. Vergiss nicht deine Payback-Card und deine VIP-Coupons. Dafür erhalten wir noch zusätzlich Rabatte.

    Wir sollten mit der Tram in die City fahren, denn das Shopping wird ganz schön stressig. Sieh doch mal in deinen Kosmetikschrank, denn meines Wissens brauchst du auch Bodylotion und Eyeshadow. Im Beauty-Center kann ich gleich noch zum Hairdresser gehen. In der Zwischenzeit könntest du ja das Cybercafe besuchen. Dort kann man gut relaxen, denn der Boss hat bereits das per Gesetz geforderte "No Smoking" durchgesetzt.


    Spiele doch Daddy mal das Stichwort "Birthday" zu. Im vorigen Jahr hatte er ja nur Peanuts für mich übrig. Zu meinem diesjährigen "Runden" hat er Gelegenheit, dies zu toppen.

    Wenn Daddy sein "Okay" gibt, würde ich mit dir gern in die Boutique "Dress for the Moment" gehen. Dort habe ich im Schaufenster den New Look für den Frühling gesehen. Neben poppigen Jeans waren Colour-T-Shirts ausgestellt.

    Meinem Feeling nach haben sich die Marketingfreaks diesmal richtig Mühe gegeben. Die Jeans gehören zur Nordic-Walking-Kollektion und auf den T-Shirts sind solche Namen wie "Babyface" und "Hooligan" aufgedruckt. Letztere Bezeichnung finde ich auch cool. Sie wirkt aber gegenüber der Polizei und den Streetworkern provokatorisch.

    Mom, bist du noch online? Ich habe dir noch garnicht er-zählt, dass ich gestern mit Mike und Peggy einen Trip in den Nova-Eventis-Park gemacht habe. Dort haben sie eine Out-door-Eislauffläche eröffnet. Ein echtes Highlight für die Kids, aber auch für die Oldys. Zum Schluss haben die Kids noch Pommes im Fast-Food-Restaurant gegessen. Es war ein super Family-Day. Bis morgen.

    Mutti, denke an das vereinbarte Timing.


    Brauchen wir überhaupt noch eine Deutsche Sprache - wäre ein Mischmasch aus allen europäischen Sprachen nicht vorteilthaft?

    Da man sich heut sowieso kaum noch versteht - könnte das doch nur von Vorteil sein.

    Stellt Euch nur mal vor unsere Politiker halten Ihre Debatten in einen multikulturellen Sprache ab - man versteht ja heut schon kaum was der eine oder andere so schwafelt - und so braucht man sich dann erst gar nicht Mühe zu geben, etwas zu verstehen. Wäre doch eine tolle Lösung.


    Würde gern Eure Meinungen hier sehen.


    Charlo
  • Ich will mich mal kurzfassen

    Lasst die Leute doch schreiben wie sie wollen, es versteht so ziemlich jeder den Sinn des ganzen und es ist ja nu nich mehr so wie vor was weis ich, 100 jahren als die noch mit irgendsoner xtrem gehobenen Sprache geschrieben, geredet haben, wir sind mit dieser Art wie momentan geredet und geschrieben wird aufgewachsen und eine neue Rechtschreibreform wird daran auch herzlich wenig ändern.

    Sogar in ALLEN meinen bisherigen Schulen wurden die Reformen ausser acht gelassen und wir konnten beliebig schreiben wie wir wollten, ob nun in der alten oder in der neuen Art und Weise.
  • Ich bin definitif FÜR eine neue Reform!
    Die gesprochene Sprache entwickelt sich so dynamisch und zur heutigen Zeit so rasant, dass die geschriebene Sprache schon bald von der gesprochenen sehr einfach zu unterscheiden sein wird - wenn es keine Reform gibt. Die geschriebene Sprache muss sich meine Meinung nach der gesprochenen Sprache anpassen, und wenn sich die Gesprochene schnell verändert, muss halt die Geschriebene nachziehen. Jawohl^^

    mfg saem
    [SIZE="1"]Signatur entsprach den Boardregeln und wurde nicht gelöscht.
    mfg saem[/size]
  • Eindeutig DAGEGEN! Die ganzen Rechtschreibreformen sind doch nur dazu da, um den Absatz von Duden und CO. zu steigern.

    Dein Beispiel ist auch ein bisschen übertrieben.... Ich weiß wirklich nicht, wer so viele Fremdwörter benutzt. :boing:

    mfg
    MR KEY
    [SIZE="2"][COLOR="SlateGray"]"Sir, we're completely surrounded!" -- "Excellent, this means we can attack in any direction."[/color][/SIZE]
    [COLOR="Silver"] |Key-Blog || Meine PS3 || Mein System | [/color]
  • Auch eindeutig dagegen. Ich kann eher sagen, dass ich zu einer rückkehr der alten Regeln bin. Weil wenn ich Ketschup oder ähnliches lese dann kommt mir des Deutsche ******. ausserdem kann ich des dämliche ss/ß nicht auseinander halten :(
  • Zu diesem thread fällt mir diese Lustige Yoda Star Wars zitat ein:

    "Scheißen auf die neue Rechtschreibreform ich werden"

    Traurig aber wahr die deutsche sprache ist dummensprache weil sie sich nach der Masse bildet und das der vortschritt ist. Da kann man in der Minderheit wenig machen :(
  • BattleHawk schrieb:

    Lasst die Leute doch schreiben wie sie wollen, es versteht so ziemlich jeder den Sinn des ganzen



    So, dann nehmen wir mal einen Bürger aus Bayern, einen aus Norddeutschland und einen aus Köln. Alle schreiben so, wie sie reden. Und dann willst du mir erzählen, dass sie sich gegenseitig verstehen?


    Ich bin strikt dagegen, dass die deutsche Sprache so verkommt! Umgangssprache ist Umgangssprache, und hat mit der Schriftsprache nur bedingt etwas zu tun!
  • Schon wieder eine neue Rechtschreibreform?? Es gab doch erst vor 10 Jahren eine (naja 10 Jahre sind auch eine lange Zeit, wie ich gerade bemerke!) neue Reform! Will man die Rechtschreibung auch so oft neue Verfassen, wie die Normen der Briefschreibung (die werden ja auch dauernt geändert!!)??
    Verstehen kann ich es schon, dass man die neuen eingedeutschten Wörter in die deutsche Sprache einbauen möchte, aber zurzeit gibt es solch einen Boom, an eindeutschung der englischen Worte, dass man nächstes Jahr wieder eine neue Reform verabschieden müsste...

    Mfg Rare
  • Ich spreche mich auch explizit gegen eine erneute Reschtschreibreform aus!

    Ich bin für den erhalt der deutschen Sprache!!!

    Auch wenn die gesprochene Sprache immer mehr mit Anglizismen und anderen Fremdwörtern gespickt wird heißt das nohc lange nicht das das auch in der Schriftsprache so sein muss!!

    @Charlo:

    Dein Beispiel ist wie ich finde und wie bereits erwähnt wurde ziemlich überzogen.
  • Crudelitas schrieb:

    Ich spreche mich auch explizit gegen eine erneute Reschtschreibreform aus!

    Ich bin für den erhalt der deutschen Sprache!!!

    Auch wenn die gesprochene Sprache immer mehr mit Anglizismen und anderen Fremdwörtern gespickt wird heißt das nohc lange nicht das das auch in der Schriftsprache so sein muss!!

    @Charlo:

    Dein Beispiel ist wie ich finde und wie bereits erwähnt wurde ziemlich überzogen.




    Ja, ja, so ist es mit der lieben guten Rechtschreibung. Was denkst Du, was Dir Dein Deutschlehrer, für Deinen Post, für eine Note gegeben hätte?



    Ob das Beispiel nun überzogen ist, steht doch gar nicht zur Debatte. Wollte damit nur aufzeigen, wie ältere Menschen die heutige Umgangssprache der Jugend empfinden.
    Im übrigen ist das Beispiel frei erfunden - aber durchaus denkbar.

    Keine Rechtschreibreform kann diesen heutigen und alltäglichen Redegebrauch gerecht werden.

    Ich halte die deutsche Sprache für eine gute Sprache, die sich auch durch Reformen an neue Gegebenheiten anpassen sollte. Diese sollten dann aber allgemein verständlich sein.

    Für viel wichtiger halte ich es, daß die deutsche Sprache gepflegt und auch so gelehrt wird, daß die meisten Menschen damit umgehen können.

    Wenn ich so die diversen Post`s im FSB betrachte, dann gibt es bei vielen Usern doch erheblichen Nachholebedarf.

    - Keiner sollte sich Schuhe anziehen, die ihm nicht passen - es ist auch nicht als Kritik gedacht, nur als Feststellung.

    Ich finde es nicht gut, wenn ein Deutscher Staatsbürger so eklatante Schwierigkeiten mit seiner eigenen Muttersprache hat.

    Mein Deutschlehrer hat immer gesagt: "Lesen bildet". Damit hat er nicht die Bild Zeitung gemeint.

    Die deutsche Literatur ist sehr vielfältig - benutzt einfach dieses Potential.



    Schönes Wochenende

    Charlo
  • Crudelitas schrieb:


    [...]
    Ich bin für den erhalt der deutschen Sprache!!!
    [...]


    Sehe ich aber ganz genau so.
    Unsere Sprache ist ein Teil unserer Kultur, unserer Geschichte, unseres Landes. Und ich bin dagegen sie immer wieder zu modernisieren.
    Wir haben so schöne Sachen wie das ß, ö, ä oder ü.
    Wenn die im Zuge ständiger Modernisierungen verloren gehen wird unsere Sprache immer eintöniger.
    Auch unsere Kommaregeln, in kaum einer Sprache werden so gerne Kommas benutzt wie in unserer, dadurch entstehen sehr oft komplexe Sätze die den inhalt bis aufs kleinste Detail beschreiben. -> ein weiteres Charaktermerkmal.
    Ich finde mit den ganzen Reformen geht der Charakter unserer Sprache den Bach hinunter.


    Für viel wichtiger halte ich es, daß die deutsche Sprache gepflegt und auch so gelehrt wird, daß die meisten Menschen damit umgehen können.

    Klar ist es manchmal wünschenswert die Sprache zu vereinfachen, aber sollte das so radikal getan werden, dass irgendwann kaum noch was vom "Original" übrig bleibt?

    Und was bringt es Leuten die unsere Sprache lernen wenn sie irgendwann mal Texte von Schiller oder Goethe in der Originalfassung lesen und aufgrund ihres "einfachen Deutsches" kaum etwas verstehen?

    mfg

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
    Get the Best -> Get [FONT="Franklin Gothic Medium"][COLOR="DarkRed"][SIZE="2"]Opera[/SIZE][/color][/FONT]
  • klarix schrieb:

    Unsere Sprache ist ein Teil unserer Kultur, unserer Geschichte, unseres Landes. Und ich bin dagegen sie immer wieder zu modernisieren.


    Ist schon richtig, aber wir können nicht dauerhaft wie z. B. die Nazis an alten Werten festhalten. Die Sprache ist Teil unseres Alltags und der entwickelt sich auch immer weiter, warum soll dann die Sprach nicht weiterentwickelt werden?

    Ich bin zwar dagegen alle paar Jahre eine neue Rechtschreibreform durzuführen, lieber ein paar Jahre länger warten und dann mal richtig "updaten".

    Wir müssen uns die traurige Realität eingestehen, die deutsche Sprache ist wie das deutsche Volk vom aussterben bedroht ...

    LG
  • Tut mir leid, aber die meisten Argumente gegen eine Reform sind aus weltgeschichtlicher Sicht schlichtweg egozentrisch und falsch.

    "Genzan unde Jordan giengen sament scozzon, tho verscoz Genzan Jordane the situn. Vro unde Lazakere giengen fold petretton: verstande thiz pluot, stand pluot fasto.Tumbo saz in berke mit tumbemo kinde enarme, tumb hiez der berch, tumb hiez daz kint: ter heilego Tumbo uersegene tiusa uunda"

    Was verstanden? Die meisten höchstwahrscheinlich nichts, der große Rest nicht viel. Das ist Altdeutsch - hätten die Leute damals so ein Forum gehabt, hätten sie vielleicht auch so rumgeheult wie die Leute hier. "DIE" deutsche Sprache gibt es nicht. Sprache ist immer im Wandel, sie steht nie still und das soll sie auch nicht. Maßt euch nicht an den jetzigen "Standart" als ultimativ hinzustellen, nur weil ihr damit aufgewachsen seid. Die schriftliche Sprache MUSS sich der gesprochenen anpassen. Das war schon immer so, ist so und wird auch so bleiben.

    Eine Sprache, die sich nicht weiterentwickelt, ist eine tote Sprache.

    Zumindest ist das meine Ansicht.
  • Die letzte Rechtschreib-Reform war nur halbherziges Flickwerk. Ich wäre der letzte, welcher etwas dagegen hätte, wenn sich die deutsche Sprache weiterentwickelt und reformiert wird. Auf der einen Seite wird sie von völlig sinnlosen Anglizismen überschwemmt, das Deutsche verkommt zur reinen Werbesprache - Cerealien statt Getreide. Andererseits nimmt man ihr den Ursprung und die Seele.

    Mir persönlich ist es gleich, ob man Friseur oder Frisör sagt. Dieser Begriff wird wenn es so weitergeht verschwinden, die Nachfolger stehen in den Startlöchern: Coiffeur, oder doch zumindest Hair-Stylist (mit schickem Bindestrich). Da hört sich doch gleich viel modischer an (und rechtfertigt auch gleich den doppelten Preis). Die Tage, die ich einfach nur zum Friseur gehen kann, um mir die Haare schneiden zu lassen, sind gezählt!

    Wenn es so weitergeht besteht die deutsche Sprache eines Tages aus englichen Wörtern mit einer deutschen Grammatik. Wenn überhaupt. Aber vielleicht lässt man diese eines (nicht mehr all zu feren) Tages auch noch weg und deklariert den Mangel von Regeln als Reform.

    Irgendwann sollte man aber so konsequent sein, die in vollständigen Sätzen geschriebene Sprache ganz abzuschaffen und durch Spruchblasen zu ersetzen.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    Gruß Konradin
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Konradin schrieb:

    ...
    Mir persönlich ist es gleich, ob man Friseur oder Frisör sagt. Dieser Begriff wird wenn es so weitergeht verschwinden, die Nachfolger stehen in den Startlöchern: Coiffeur, oder doch zumindest Hair-Stylist (mit schickem Bindestrich). Da hört sich doch gleich viel modischer an (und rechtfertigt auch gleich den doppelten Preis). Die Tage, die ich einfach nur zum Friseur gehen kann, um mir die Haare schneiden zu lassen, sind gezählt!
    ...


    Dein Beispiel ist leider denkbar ungeeignet, stammt das Wort 'Friseur' doch aus dem Französischen ab!

    Wikipedia schrieb:

    Das Wort leitet sich aus dem Französischen ab, wo das Verb friser soviel wie „kräuseln“ bedeutet. Der Begriff Friseur war im Französischen nie sehr gebräuchlich und ist mittlerweile völlig ausgestorben; es heißt dort coiffeur (vom französischen Wort coiffer die Haare ordnen; "frisieren“). Coiffeur (bzw. im Femininum Coiffeuse) ist denn auch der übliche Ausdruck in der Schweiz. Diese Wortformen stammen vom Altfranzösischen Wort coife ab, das die Auskleidung eines Helms von Schwertkämpfern bezeichnete ...


    Dank französischer Besatzungen, vor allem in Süddeutschland, sind dort umgangssprachlich noch etliche ehedem französische Lehnwörter in Benutzung. Es ist auch gar nicht schlimm, dass solche Worte aus anderen Sprachen in geringem Maße Eingang in die deutsche Sprache fanden und finden. Verwerflich aber ist in der Tat der allzu übermäßige Gebrauch von Anglizismen oder sogar Schein-Anglizismen, wie dem Wort 'Handy' für Mobiltelefone. Eine reine Erfindung der Telekom. Dieser Begriff ist weder in GB noch den USA dafür gebräuchlich. Texte von Deutschen für Deutsche benötigen m.E. keinerlei affisches Getue, wie beispielsweise die Begriffe Lifestyle, brunchen, shoppen, chatten, cool, u.v.m.

    Wenn ich Artikel in einer Zeitschrift wie GQ lese, finde ich das nur noch ätzend und abstoßend, wie abgeklärt die Schreiberlinge erscheinen wollen mit dem sprachlich verhunzten Mist aus ihren Tastaturen!


    Zum eigentlichen Thema:
    wir benötigen eine sinnvolle Reform und nicht so etwas Halbgares, wie die letzte! Als erstes würde ich das 'Scharfe S - ß' abschaffen, die Schweizer leben seit vielen Jahrzehnten bereits glücklich ohne diesen Buchstaben.
  • @MusterMann: Warum soll mein Beispiel ungeeignet sein? Ich weiß, daß Friseur aus dem Französischen stammt und es stört mich keineswegs. Ich sage auch Cervelatwurst (statt Schlachwurst), Radio (statt Rundfunkempfänger) und Nase (statt Gesichtserker). Fremd- und Lehnwörter stören mich keineswegs.

    Aber das dumme und sinnentleerte Nachgeplappere stört mich ganz gewaltig. Was ist eigentlich ein Back Shop? Wozu müssen Color Kopien oder Farb Copies sein?

    Man Kann eben Friseur oder Frisör schreiben, alles eine Frage der Fasson. Oder auch des Geschmacks. Je nach Gusto. Oder eben nach Belieben. So, wie man es mag.

    Aber wenn ich die Werbung höre (und lese), dann habe ich das Gefühl, Deutsch sei eine minderwertige Sprache. Eben nicht trendy genug. Kein Mensch hat mehr Kinder, es müssen schon Kiddies sein. Das finde ich albern.

    Englische Begriffe haben im heutigen Deutsch einen festen Platz. Das ist auch gut so. E-Mail, Motherboard, CPU und wie es alles heißen mag. Wer weiß schon, was er sich unter einem 'Mutterbrett' vorzustellen hat oder unter einer ZPE (Zentrale Prozessor-Einheit, damals von Siemens gern verwendet)?

    Der Begriff Handy ist übrigens keine Erfindung der Telekom (die das natürlich ganz anders sehen möchte). Nichtdestotrotz spiegelt gerade dieser pseudo-amerikanische Begriff sehr gut den 'Lifestyle' einer ganzen Generation wieder. Wenn die Evolution rasch voranschreitet, dann erübrigt sich das wohl von selbst.

    Was hast du eigentlich gegen das 'ß', ist es so schlimm?

    Sprache wandelt sich. Aber eben nicht immer zum Guten. Es liegt auch an uns, diesen Trend zu beieinflussen.

    Gruß Konradin
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Konradin schrieb:

    Warum soll mein Beispiel ungeeignet sein? Ich weiß, daß Friseur aus dem Französischen stammt ...


    Es ist deshalb nicht geeignet, weil Friseur und Coiffeur beides aus dem Französischen stammende Begriffe sind und Friseur ein in Frankreich nicht gebräuchliches Wort ist.

    Um bei dem Beispiel zu bleiben: Manch ein Haarschneidebetrieb nennt sich heute eher wieder rein deutsch, wie:
    Harrys Haar Haus
    Der Haarladen

    und Ähnliches.

    Die unnötigen Anglizismen in der Computer- und Internetwelt, den Bereichen Mode/Kleidung und Werbung stören mich ungemein.


    Weshalb ich das 'ß' nicht mag? Es gibt keinen Großbuchstaben davon und die Benutzung des 'ß' nach der Rechtschreibreform ist m.E. uneinheitlich. Den einzigen Sinn sehe ich bei den Worten Maße und Masse.
  • Ich bin eindeutig dagen, mir ging die Umstellung schon damals voll auf den S*ck.:D
    Jeder versteht was man schreibt, und ob ich ein scharfes ß oder ein h mehr oder weniger habe ist doch sowas von egal. Schön das unsre Politiker nichts besseres zu tun haben, als über so nen Müll nachzudenken:D
    [SIZE="2"][COLOR="Blue"]Kriege kommen und gehen, aber meine Soldaten stehen ewig.
    Einen echten Kämpfer erkennt man daran, dass er wieder aufsteht wenn er auf die Schnauze gefallen ist[/SIZE]
    [/color]
  • Jeder versteht was man schreibt, und ob ich ein scharfes ß oder ein h mehr oder weniger habe ist doch sowas von egal.


    Sehe ich überhaupt nicht so. Es ist ungemein angenehmer Forenbeiträge zu lesen, die eine korrekte Rechtschreibung und guten Satzbau aufweisen. Ich sehe es ein, dass das wegen einer vielzahl an Faktoren gerade in Foren nicht immer so perfekt sein kann, wenn jetzt aber jeder auch auf dem Papier - also im täglichen Leben anfängt zu schreiben, wie es ihm gerade passt, bekomme ich einen Brechreiz. Einheitliche Rechtschreibung hat durchaus ihren Sinn.
  • @RinTinTigger
    ausserdem kann ich des dämliche ss/ß nicht auseinander halten


    @MusterMann
    Weshalb ich das 'ß' nicht mag? Es gibt keinen Großbuchstaben davon und die Benutzung des 'ß' nach der Rechtschreibreform ist m.E. uneinheitlich. Den einzigen Sinn sehe ich bei den Worten Maße und Masse.

    Mit dem ß hat die letzte Rechtschreibreform ihr Meisterstück abgeliefert! ß spricht man doch genau so, wie der Buchstabe ist, nämlich ein s (es) und ein z (zet), also eszet.
    Das eszet ist aus der deutschen Schrift, dem langen s und dem z entstanden. Das lange s und das z wurden in drucktechnisch zu einem Buchstaben zusammen gegossen, einer sogenannten Ligatur. Ligaturen gab es viele, so das ff, ss, ft, tz und nicht zu vergessen, das et!
    Das et wird auch heute noch verwendet, wenn es auch kaum noch als solches zu erkennen ist: &
    Warum unsere Schlaumeier nun auf die glorreiche Idee kamen, aus dem sz ein ss zu machen, wissen nur die Macher selbst. Logisch wäre es gewesen, wenn man das sz zu dem gemacht hätte, was es ist: ein s und ein z! Dann könnte auch jeder Masze von Masse unterscheiden oder Fasz von Fass! Zugegeben, das sz sieht ausgeschrieben für uns sehr gewöhnungs bedürftig aus. Aber als Kompromiß an die Welt, die ja das ß nicht kennt, wäre für uns das ausgeschriebene sz allemal besser.
    Ich werde jedenfalls kein ss für ein ß schreiben, ich bleibe beim ß.

    @Konradin
    Die letzte Rechtschreib-Reform war nur halbherziges Flickwerk. Ich wäre der letzte, welcher etwas dagegen hätte, wenn sich die deutsche Sprache weiterentwickelt und reformiert wird. Auf der einen Seite wird sie von völlig sinnlosen Anglizismen überschwemmt, das Deutsche verkommt zur reinen Werbesprache - Cerealien statt Getreide. Andererseits nimmt man ihr den Ursprung und die Seele.

    Du sprichst mir aus dem Herzen. Dem ist nichts hinzuzufügen,

    Gruß nannu
  • Ich denke, es ist egal, ob die neue oder die alte Rechtschreibung gelehrt wird. Ich habe nämlich gerade beim Stöbern im FSB das hier gefunden:

    ah habs glau bich kapiert. ne teuere z.b. hat nen höherer speichertakt oda wie man das nennt z.b. oda hat en neueres open gl


    ohne jetzt den User zu nennen ...
    man man man da wird einem ja schon beim Lesen :würg: -übel ...

    und über unsere Multikulti-Sprache braucht sich auch niemand mehr zu wundern, wenn selbst in seriösen (?) Medien nur noch "gedenglischt" wird.
    Vor nicht allzulanger Zeit hiess es mal "Spätnachrichten" heute: "late news"

    Die Anglizismen verdrängen deutsche Wörter. Wo single, news, bike und shop Wörter wie "Junggeselle", "Nachrichten", "Fahrrad" und "Laden" oder "Geschäft" ersetzen, sterben die deutschen Ausdrücke aus.

    Quelle: Verein Deutsche Sprache - Argumente zur deutschen Sprache

    Keiner ist perfekt !!! Ich z.Bsp. bin im Internet ein notorischer Kleinschreiber und Pünktchenmacher (:D ) .... ausser bei förmlichen Anschreiben. Das hat sich so eingeschlichen (manchmal meine ich: leider) aber ich steh dazu.
    AUSNAHME: dieser Post hier, weil das dem Thema nicht entsprochen hätte
    Allerdings würde bei mir so ein undeutsch wie im ersten Zitat nie nie nie per Internet die grosse weite Welt erreichen.

    lg ... nehe ... man möge mir die vielen ......... verzeihen
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • Zitat von MarcHi:
    Nicht umsonst sind wir das Land der Dichter und Denker.

    Gewesen. Ich fürchte, daß oft diejenigen, die am lautesten vom 'Volk Goethes und Beethovens' schreien, deren Werke am wenigsten kennen, geschweige denn, sie verstanden haben.

    lg Konradin
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.