AAC Advanced Audio Coding


  • Babyjumper
  • 1508 Aufrufe 10 Antworten

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  • AAC Advanced Audio Coding

    Hallo Leute,
    ich habe gehört aac (Advanced Audio Coding)
    soll der Nachfolger von MP3 werden.
    Gibt es wirklich schon *.aac Files zum downloaden?


    Viele Grüße Babyjumper
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
  • Babyjumper schrieb:

    Hallo Leute,
    ich habe gehört aac (Advanced Audio Coding)
    soll der Nachfolger von MP3 werden.


    Hy babyjumper, ich gebe dir trotzdem mal eine "weiterführende" Antwort,
    um mal einen Gegenpol zum Gefasel der AAC Lobby, bezüglich einer mp3
    Ablösung zu setzen. ;)

    Haselnus45 schrieb:

    winamp kann das format ebenfalls abspielen aber beim windows media player bin ich mir eher unsicher


    Hallo, also der Windows Media Player kann das auch, sobald ein codec im
    System installiert wurde. Sollte eigentlich unter Windows XP & Vista klappen.

    Ein moderner AAC codec ist toll bei niederigen bitraten so 64-192kbps.
    Man kann sagen ein 64 kbps aac file erreicht annährend die "Qualität?"
    eines 128 kbps mp3 files. Je höher die bitrate jedoch wird, desto
    weniger krass sind die Unterschiede zu mp3 bis sie ab ca. 256kbps VBR
    aufwärts fast ganz verschwinden. (Wobei die Fehler die solche codec selbst
    bei 320 kbps noch erzeugen selbstredend verschieden sind.)

    Will heißen, ein 256kbps AAC file "klingt" nicht mehr grossartig besser
    als ein 256 kbps VBR MP3 file und beide Formate erreichen auch bei 320kbps
    keine Transparenz (= sind akkustisch auf hochwertigen Abhören von der CD zu
    unterscheiden). AAC ist sehr stark optimiert auf niedrige Bitraten.

    Für high quality ist AAC jedoch nicht so vorteilhaft, hier eignen sich
    OGG Vorbis und MPC Musepack besser.

    Bei ~220 kbps (immer VBR) ist MPC seit Jahren nicht geschlagen und es kann
    auch ohne weiteres im Blindtest gegen die anderen lossy codecs bestehen.

    Selbst ein ~280 kbps (VBR) OGG file ist einem ~220-250 kbps MPC oftmals
    unterlegen. Gerade bei Studio Nahfeldmonitoren und Disco PA Boxen hört man
    den Unterschied zum unkomprimierten WAV bei OGG heraus.
    Insbesondere im Bassbereich (Druck) und bei den Höhen (wie etwa echte
    Cymbals, aber auch bei elektronischen hihats wie sie etwa - oft angezerrt durch
    den discomixer - von vinyl erklingen)
    ein q7 Musepack (mpc) audiofile kann meiner Erfahrung nach problemlos in Disco PAs
    verwendet werden.

    Welches Format man nun im privaten Einsatz benutzt entscheidet glücklicherweise
    der Nutzer und nicht die Industrie ;)
    Ich vermute, dass in zwei oder drei Jahren fast nur noch verlustfreie (lossless)
    codecs in den Online Stores verkauft werden, da immer mehr Leute
    Breitbandanbindungen haben.
    Die Songs kann man dann später selber in ein verlustbehaftetes Format
    seiner Wahl konvertieren, z.B für den mobilen Einsatz im handy oder Autoradio.

    Selbst nutze ich seit einiger Zeit oft mpc (mit rockbox) für meinen IPOD, auch daheim auf
    der Hi-fi Anlage, sowie im Club.
    Verlustfreie codecs wie etwa FLAC, APE oder ALE (Apple Lossless) sind mir einfach zu
    unhandlich und platzfressend bei einer umfangreichen Sammlung aus Platten und CDs,
    die ich gerne mobil dabei habe.

    Benutzt man seinen portablen "mp3"player jedoch grundsätzlich nur mit Kopfhörern
    und betreibt ihn niemals an externen Verstärkern, so reichen 192-256kbps AAC files
    völlig aus; die Kopfhörer sind hier der begrenzende Faktor nicht mehr der Codec.

    Um hier ein AAC mit bitraten über 200kbps rauszuhören müsste man schon in Kopfhörer jenseits
    der 150 Euro Marke investieren...
    Für die hi-fi Anlage daheim könnte es sich dann aber schon lohnen sich mehr
    Gedanken zu machen, um später unnötiges und zeitraubendes neu encoden zu sparen.
    Wer keinen rockbox fähigen mp3 player hat sollte OGG nutzen, es ist meiner Meinung nach
    die zweitbeste Wahl was Qualität unter den verlustbehafteten codecs angeht und wird von
    vielen besseren tragbaren mp3 playern unterstüzt.

    Überigens für Leute die technical savvy sind ;)
    SAMPLEGENAUES schneiden von MPC files ist mit mpccut möglich ;)
    zum Vergleich: Ein mp3 kann bei 44.1 kHz nur alle 26,12 ms geschnitten werden,
    auch eine OGG Datei kann meines Wissens leider nur an key frames geschnitten werden,
    selbst wenn einige Programme im GUI 1 ms Eingaben zulassen.
    Wer also später z.B eine in Echtzeit komprimierte Liveaufnahme schneiden will sollte
    es möglichst vermeiden mp3 als Kompressionscodec einzusetzen.

    Wie ihr seht ist die Wahl des Codec sehr vom Einsatzzweck und den eigenen Ohren abhängig.
    Leider kann man die meisten dieser sogenannten "Hörtests" von Laien (meist keine Berufsmusiker)
    in Zeitschriften und online zines komplett in die Tonne kloppen, hier scheitert es oft schon
    an der verwendeten Abhöre, der Hörerfahrung und dem Verständnis dafür welcher codec auf welchen
    Einsatzzweck ("Bitratenbereich") optimiert wurde. ;)

    Gruss
    2005 :hy: