Hab mir gedacht, ich mach mal was nützliches und versuch mich in einem TUT über Backupstrategie. Hier sind ja viele, die öfter neue Programm, sagen wir mal, adaptiert, installieren.
Gerade da ist eine Sicherungstrategie wichtig, weil solche Progs doch ab und zu den PC zerschießen. :mad:
Aber auch sonst ist man gut beraten sich zu überlegen was man wann sichert, weil Datenverlust kann gewaltige Schäden anrichten.
Sei es die Semesterarbeit, die eine Woche vor Abgabe verloren geht, Kundendaten, wenn man nebenher was freiberuflich jobt, oder die Daten von dem, dessen PC man sich für die LAN-Party mal so ausborgt und die dort einen Headcrash oder eine Bierdusche erlebt.
Die ersten Überlegungen sind dabei immer:
Welche Daten sind sicherungswert?
Da ist meine Antwort:
Alle die wieder zu erstellen für mich mehr Arbeit bedeutet als sie zu sichern.
Wie oft soll ich sichern?
Jedesmal wenn ich mir denke, es wäre schade, daß was ich jetzt gemacht habe, nochmal machen zu müssen.
Welches Programm soll ich verwenden?
Hier kann man ruhig verschiedene durchprobieren, bis man sich entscheidet.
Wichtig ist, daß die verwendete Version auch für die Betriebsysteme auf denen man fährt ausgelegt sind. Ältere Versionen machen zB mit Vista Ärger.
Wichtig ist auch, daß man sowohl aus dem laufenden Betrieb als auch über eine Bootfähige CD Wiederherstellen kann.
Ich würde Arconis empfehlen, da man damit schwer etwas falsch machen kann
Welche Backups gibt es:
Normale Sicherung (NS):
Sichert das ganze Sicherungsobjekt (System, Ordner usw), und "markiert" es sich als gesichert.
Differenzielle Sicherungen (DS).
Sichert alles, was sich seit der letzten NS geändert wurde und markiert es sich als gesichert.
Zum Wiederherstellen braucht man also immer die letzte DS und die letzte NS
(+) man braucht immer nur 1 NS und 1 DS zum wiederherstellen
(-) die DS-Dateien sind nicht klein.
inkrementelle Sicherung (IS):
Es werden alle Veränderungen seit der letzten Sicherung gespeichert, EGAL ob es sich dabei um eine NS, eine DS oder eine IS gehandelt hat und natürlich merkt sich das Programm was es gesichert hat.
(+) eine IS braucht weniger Speicherplatz
(-) zum Wiederherstellen braucht man die ganze Sicherungskette bis zur letzten Vollsicherung.
Beispiel: Monatserster NS, wöchentliche IS, System schmiert in der vierten Woche ab. zum Wiederherstellen braucht man die letzte NS und die IS der 1., 2. und 3. Woche.
Wichtig:
Bei einer DS oder IS werden die Veränderungen seit dem letzten Sicherungszeitpunkt in einem neuen Sicherungszeitpunkt (=Sicherungsdatei) gespeichert, die vorherigen Sicherungen werden NICHT verändert.
Bsp:
Datei wurde erstellt und in einer NS gesichert. Vor einer IS wird die Datei gelöscht, es wird in der IS-Datei nur die TATSACHE, daß diese Datei ab sofort aus der letzten Sicherung NICHT mehr wiederherzustellen ist in der neuen Sicherungsdatei gespeichert. Das hat keinen Einfluß darauf, daß man diese Datei aus der vorherigen Sicherung wiederherstellen kann.
Dann gibt es noch die
Kopiesicherung (KS):
Diese sichert das ganze Sicherungsobjekt und "markiert" es nicht als gesichert.
Verwendungszeck:
Die Sicherungsstrategie steht schon. Man will vor einer gefährlichen Änderung eine Vollsicherung machen, die soll aber die Strategie nicht umschmeißen, es soll zB die Bezugssicherung für die nächste DS immer noch die Normale Sicherung vom Monatsersten sein.
Wo lagert man Sicherungen:
Nicht sinnvoll ist es Sicherungen auf der Festplatte zu lagern, die gesichert wurde.
Warum?
Geht die Festplatte drauf, gehen auch alle Sicherungen mit drauf.
Also wählt man ein externes Medium (USB, Esata) Hdd.
Es ist wichtig, daß das Speichermedium mit den Sicherungen nicht ständig am System hängt.
Warum?
Wenn der Virus oder der Hack stattfindet und das System verseucht ist, greift dieser auf alles zu, was am PC dranhängt, könnte also auch die Sicherungen verseuchen oder kaputt machen
Auch sollte die Sicherung vom gesicherten Objekt räumlich getrennt sein.
Warum?
Wenn der Rucksack mit Notebook und externer HDD geklaut wird, ist alles weg.
Aber auch der Rohrbruch / die Überschwemmung im Raum über Dir, der die ganze angehängte Elektronik im Raum zu Schrott verwandelt, ist ein Restrisiko. Deswegen Sicherungen räumlich vom System trennen.
Wie schaut das aus wenn einer der auf absolut Nummer sicher gehen will, zum Handkkuß kommt?
Eine Geschichte, die mir zugetragen wurde (Quelle nicht mehr bekannt)
Ein Anwalt, ein Pflichtverteidiger hatte aufgrund seiner Arbeit einige die ihn nicht wirklich mochten. Einmal fand sich rein zufällig bei einer Suche nach "verbotenem Inhalt" (Childporn, NS, Terror) zufällig ein Angebot von einer IP, die ihm gehört haben soll. Das Räumkommando kam zu ihm und nahm alles (auch alle Sicherungen) aus seiner Kanzlei und seiner Wohnung mit. Da waren auch die Daten über seine aktuellen Fälle, dier er schnell bearbeiten sollte dabei und auch Mandantengeheimnisse, die nie nach außen durften.
Was ist ihm passiert?
Gar nichts.
Alles, auch die Backups waren vollverschlüsselt.
Und er hatte eine Datensafe im Internet, in der Schweiz, also außerhalb des EU-Raums und konnte mir kurzer Unterbrechung dort weiterarbeiten, wo er aufgehört hatte. Als die Erbsenzähler nach ein paar Monaten die Auswertung der Verschlüsselung aufgaben, war die Hardware zwar weniger wert, aber das konnte ihm egal sein.
Danke erstmal fürs Lesen!
Über Fragen, die mir helfen das TUT besser zu gestalten freu ich mich und für Feedback bedank ich mich
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