Kernenergie nach Tschernobyl und Fukushima

  • Diskussion

  • jarvis
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  • Kernenergie nach Tschernobyl und Fukushima

    In der Diskussion über die Laufzeitverlängerung alternder Atomkraftwerke in Deutschland war im vergangenen Jahr ja nichteinmal das bisherige Negativbeispiel Tschernobyl ein ernstgenommender,geduldeter Einwand für die damaligen Entscheidungsträger aus Politik und (vor allem) der Wirtschaft.

    Nun gibt es den nächsten GAU.
    In Fukushima zwar,doch so hautnah und real,weil rund um die Uhr praktisch live zu verfolgen,dass nun plötzlich niemanden mehr leichtgängig und reflexartig die Worte "Atomkraft in Deutschland ist sicher!"über die Lippen gleiten.
    Und plötzlich müssen gefällte Entscheidungen neu überdacht und abgewägt werden,obwohl es die nun sehr gesprächigen Experten und Bedenkenträger doch auch vor Fukushima schon gegeben haben müsste.Und eben solche Leute sollten doch in so wichtigen Entscheidungsprozessen gleichberechtigte Beteiligte sein.
    Oder mangelte es bei den "Verhandlungen" zur Zukunft der deutschen Atomenergie an Sitzplätzen?

    Was vorher noch indiskutabel war,ist nun Realität.Plötzlich können acht Kernkraftwerke (erstmal vorübergehend) vom Netz gehen,weil sie zur Kapazitätssicherung nicht nötig seien.
    (ein überflüssiger Luxus also,den man sich bisher geleistet hat oder dukatenscheißende Goldesel?)

    Allerdings Frage ich mich,ob die Vereinbarung,Reststrommengen vorzeitig stillgelegter Anlagen auf andere AKWs anzurechnen,nun weiterhin Bestand hat.
    Das Problem der ohnehin umstrittenen Laufzeitverlängerung wäre ja somit nicht gelöst,sondern nur aufgeschoben.
    Wobei die Vereinbarung zur Laufzeitverlängerung an sich ja auch nur ein Aufschub ungelöster Probleme war.Oder?

    Gruß,jarvis.
    [FONT="Palatino Linotype"][SIZE="2"]Heut' mach ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken.[/SIZE][SIZE="1"]([URL="http://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/"]Wolfgang Neuss[/URL])[/SIZE][/FONT]
    [SIZE="1"][FONT="Georgia"]Frank Zappa isn't dead, he just smells funny...[/FONT][/SIZE]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von jarvis ()

  • jarvis schrieb:

    ..war im vergangenen Jahr ja nichteinmal das bisherige Negativbeispiel Tschernobyl ein ernstgenommender,geduldeter Einwand für die damaligen Entscheidungsträger aus Politik und (vor allem) der Wirtschaft.


    Die konservativen Politiker fürchten doch nur um ihren Wahlerfolg! Gerade in Baden-Württemberg war Ministerpräsident Mappus bis vor wenigen Tagen ein Vorkämpfer für längere Laufzeiten und dem nehm ich seine Kehrtwendung nicht ab. Hier ist nämlich keine Einsicht vorhanden, sondern nur Wahltaktik! In nichtmal 14 Tagen sind dort Landtagswahlen. Ich sag immer, sollen sie doch das Parlament und den Regierungssitz neben ein AKW bauen, samt Wohnviertel für die Abgeordneten, die AKWs befürworten. ;)



    jarvis schrieb:

    ..ob die Vereinbarung,Reststrommengen vorzeitig stillgelegter Anlagen auf andere AKWs anzurechnen,nun weiterhin Bestand hat.


    Würde mich auch mal interessieren! Die ganze Politiker- und Energieversorger-Mafia hängt mir zum Hals raus. Die verarschen uns Bürger, wo sie nur können! Kernkraft ist auch heute noch eine total gefährliche Art, Strom zu erzeugen. Wir hinterlassen hoch radioaktiven und extrem gefährlichen Abfall, der noch in tausenden von Jahren tödlich wirken kann.



    Wenn ich die Horrornachrichten aus Japan höre und wie viele Reaktoren in Fukushima von Super-GAUs bedroht sind, frage ich mich ernsthaft, wie die Verantwortlichen hier wie dort so leichtsinnig mit dieser gefährlichen Technologie umgegangen sind. Jegliche Risiken wurden immer beiseite gewischt, jede Zunahme an Missbildungen rund um AKWs geleugnet.
  • Schon traurig, dass erst so eine Katastrophe ein (vorläufiges) Zurückrudern einläutet. Ob Wahlstrategie oder nicht, sei dahin gestellt, werden wir sehen ... obwohl ... wenn Überprüfungen bei uns dann die ultimative Sicherheit garantieren ... wer weiss, vllt. hängt dann das Mäntelchen wieder andersrum im Wind ..., spätestens wenn die Wolken verzogen sind und das nächste Skandälchen die Köpfe beschäftigt.

    Hab heute i-wo in den www-Weiten gelesen:

    Vielleicht kann man über den Menschen irgendwann das gleiche sagen, wie über die Dinosaurier: Sie sind ausgestorben, weil sie am Ende zu viel Panzer und zu wenig Gehirn hatten!

    Ganz unschuldig sind wir alle nicht ... Wo kein Käufer, da kein Anbieter und jeder achtet auf seinen Geldbeutel (selten grundlos) ..., keiner will die Windmühlen im Umfeld, auf den Meeren stören sie nicht unerheblich die Tierwelt ... usw. usf. ... es gibt in jedem Fall Für und Wider, egal, wie man's dreht. Zurück in die Höhle will auch keiner wirklich, Lebensstandard zurückschrauben will auch keiner, Umweltbewusstsein ist auch mehr od. weniger ein Modewort, als eine Lebensart ...

    Ein Teufelskreis ...


    MfG
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
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    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • unsere Atommeiler werden abgeschaltet. Na gut, sicher sind wir angesichts unserer Nachbarn Frankreich, Polen usw. noch lange nicht.
    Dieses Thema muss EUROPA weit angepackt werden, sonst hat alles keinen Sinn.
    [SIZE="2"]über 90% aller Fehler befinden sich ca. 50cm vor dem Monitor...[/SIZE]
  • Ja, es ist himmeltraurig, dass einmal mehr ein so gravierendes Unglück passieren musste, um alle wachzurütteln. Bitte versteht mich nicht falsch: Den Japanern kann wenigsten keiner den Vorwurf machen, sie hätten die Sicherheitsstandarts nicht erfüllt! Bei den Russen wäre dies bestimmt ein Argument für die Weiterbetreibung der AKWs gewesen. Es zeigt sich nun sehr deutlich, wie gefährlich auch "sichere" Kernkraftwerke sind.

    Es ist eigentlich die gleiche Geschichte wie mit dem Oel (Verschmutzung der Meere). Längst gäbe es gute und saubere Alternativen... aber vermutlich müssen zuerst die Häuser der Politiker und Lobbyisten weggeschwemmt werden, bis die Notbremse gezogen wird. Davon abgesehen hat Dimu recht wenn er sagt, dass dieses Problem international gelöst werden muss.

    Gruss - freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • freefloating schrieb:

    Den Japanern kann wenigsten keiner den Vorwurf machen, sie hätten die Sicherheitsstandarts nicht erfüllt!


    So kann man das aber nicht sagen! Gerade die privaten Betreiber der japanischen AKWs hatten in den letzten Jahren eine ganze Menge an Problemen mit der Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer Kernkraftwerke.

    Wie auch bei uns üblich, wurden die Probleme meistens verharmlost! Wie kann man Küsten nahe AKWs in einem hoch Erdbeben gefährdeten Gebiet nur so planen, dass sie (angeblich) Erdstöße bis zum Wert von 8,2 auf der Richterskala aushalten. Wie man gesehen hat, lag die Stärke des Hauptbebens bei 8,9 und das auch 200 Kilometer entfernt!

    Wenn ich daran denke, dass bis zu 6 Meiler in Fukushima außer Kontrolle sind, dann kann man sich leicht vorstellen, wie stark die Verstrahlungen und Dauerschäden sein werden!


    Denkt man noch weiter an die AKWs in Osteuropa, kann einem nur noch schlecht werden! Gerade Polen, Rumänien, Tschechei und Slowakei wollen die Kernenergienutzung weiter forcieren! Bei den Schlampereien und der Korruption in zumindest einem Teil der Staaten darf man gar nicht überlegen, wie schlampig dort dann mit Sicherheitsstandards und Zuverlässigkeit umgegangen wird.

    P.S.
    Was macht eigentlich Russland mit seinen ausgemusterten Atom-U-Booten und Atom-Schiffen? Im Nordmeer verrotten lassen? Versenken?
  • Das Erdbeben hat das AKW ja so gut wie nicht bschädigt. Es war die Flutwelle, die die Kühlung außer Gefecht gesetzt hat. Das ist bei den Sicherheitsvorkehrungen nicht genügend berücksichtigt worden. Die Notstromversorung darf selbst bei einer Überflutung nicht ausfallen. Da hat man mit Sicherheit aus Kostengründen geschlampt. Kontrollen wie bei uns haben dort ja so gut wie garnicht stattgefunden. Da stark anzunehmen ist, dass alle AKW's in Japan solch schlampige Sicherheitsstandards haben, könnte dass Abschalten aller dieser Kraftwerke zum Massenexodus und zum Ende der Geschichte Japans führen. Japan ist auf eine stabile Energieversorgung angewiesen. Das können Solar- und Windkraftanlagen nicht leisten und Japan keinen Strom aus dem Ausland beziehen kann.
  • Sichere KKW? Wo?

    Ja ja, die Sicherheit von Kernkraftwerken:

    „London - Möglicherweise waren der japanischen Regierung eklatante Sicherheitsrisiken ihrer Kraftwerke schon Jahre vor der dramatischen Havarie der Fukushima-Reaktoren bekannt. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) warnte Japan bereits im Dezember 2008 vor möglichen Problemen bei der Erdbebensicherheit seiner Atomkraftwerke. Das geht aus einer von der Enthüllungsplattform WikiLeaks veröffentlichten US-Depesche hervor, die SPIEGEL ONLINE vorliegt.
    Die britische Zeitung "Daily Telegraph" hatte am Dienstag über den brisanten Inhalt der Depesche berichtet. Der namentlich nicht genannte Vertreter der IAEA habe demnach beim Treffen der G8 Nuclear Safety and Security Group (NSSG) vom 3. bis 4. Dezember 2008 in Tokio auf massive Sicherheitslücken hingewiesen.“
    spiegel.de/politik/ausland/0,1518,751212,00.html:

    Aber selbstverständlich können sich die deutschen Untertanen auf ihre Machthaber verlassen, wenn diese über die Sicherheit deutscher KKW schwadronieren (hier geht es nur um bekannt gewordenen Fälle):

    „Wie sicher sind die deutschen Atommeiler überhaupt? Wie sicher sind die deutschen Atommeiler überhaupt? Jeder Betreiber muss Probleme an das Bundesamt für Strahlenschutz melden. In den vergangenen 30 Jahren gab es mehr als 4000 Störfälle - ein Überblick.“
    [url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,750889,00.html]Störfälle in deutschen AKW: 4000-mal Alarm - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft[/url]

    Von der hinter diesen Anlagen stehenden Technik habe ich – zugegeben – keine Ahnung. Wohl aber habe ich eine Ahnung davon, wie wenig den Verlautbarungen der Machthaber (in jedem Land) zu trauen ist:
    So besteht selbstverständlich für die Gesundheit der japanischen Bevölkerung keine bzw. nur geringe Gefahr. Im Gegensatz dazu (15.03.2011):

    „Die Situation in den havarierten japanischen Kernkraftwerken hat sich über Nacht dramatisch zugespitzt. Es ist mittlerweile wahrscheinlich, dass der gesamte Komplex Fukushima durch die Knallgasexplosionen in den Reaktorgebäuden 1, 2 und 3 so schwer beschädigt wurde, dass die Lage nun vollkommen außer Kontrolle geraten ist. Nach Angaben der IAEO wurden auf dem Gelände heute morgen (MEZ) ein radioaktive Strahlung von 400 Millisievert pro Stunde gemessen – wohlgemerkt Milli- und nicht Mikrosievert. Die deutsche Strahlenschutzverordnung sieht einen Grenzwert von einem Millisievert pro Jahr vor. Für besonders exponierte Personen – z.B. bei der Notfallplanung für Kernkraftwerke – beträgt dieser Wert 20 Millisievert pro Jahr. Oder um es anders auszudrücken: Der in Fukushima gemessene Wert beträgt das 3,5 millionenfache des „normalen“ und das 175.000-fache des deutschen Störfallplanungswert. Das ist der Super-GAU. Bei diesen Werten reicht eine einzige Stunde Aufenthalt im Freien aus, um an der Strahlenkrankheit zu erkranken – nach vier Stunden Aufenthalt ist der Tod unvermeidlich.“
    Spiegelfechter

    Angaben, die auch einen Laien wie mich ganz leicht nachdenklich stimmen.

    Ich wohne in unmittelbarer Nähe von Isar I und Isar II (Landshut), habe – damals in unmittelbarer Nachbarschaft (Niederaichbach) – lebend, den Absturz einer französischen Mirage neben dem Kernkraftwerk noch in guter Erinnerung. Der Pilot des Nato-Kampfflugzeugs nahm die Kühltürme als Wendemarke (und verkalkulierte sich). Das Flugzeug hinterließ im anschließenden Wald eine 300 Meter lange und 50 Meter breite Schneise.

    Hätte der Pilot sein Gerät nicht in allerletztem Moment am Kernkraftwerk vorbeigesteuert, wäre die Schneise unter den dort lebenden Menschen noch größer gewesen (wie man das Gebiet abriegelt, um zu verhindern, dass sich „verseuchte“ Menschen unter das Volk mischen, wurde oftmals vorexerziert).

    Nebenbei: Es existiert ein striktes 10km-Umkreis-Flugverbot für Kernkraftwerke. Trotzdem wird diese Praxis des Zielanflugs von den NATO-Friedensbombern heute immer noch praktiziert.
  • Japan erlebt eine sehr bestürtzende Katastrophe, die mich schon nachdenklich stimmt. Jedoch gehöre ich auch nicht zu denen die sofort einen Komplettausstieg fordern, oder die Beibehaltung der Kernenergie. (Wobei ich sicherlich letzteres in Erwägung ziehen würde, da wir nicht in solchen Gefährdungsgebieten bauen wie Japan, und vor Flugzeugabstürtzen schützen Bannmeilen, Flugverbotszonen)
    Wie dem auch sei, was mir sauer aufstößt ist wie Grüne und SPD lauthals auf Kosten der Opfer in Japan ihr Dauer-,und zu Allem-NEIN Gekreische anstimmen.
    Dabei wurde doch schon vorher unter der Führung der CDU-FDP die Schließung 2-er AKW´s beschlossen. (find CDU/FDP trotzdem zum :würg:, aber was Recht ist muß diesbezüglich Recht bleiben)

    Was ich mir wünsche ist eine objektive-sachliche Entscheidung ohne Panikmache und Verteufelung, ohne politischen Dummenfang auf negativ-Niveau.
    Und vor allem eine, die hinterher nicht wieder dem Bürger das letzte bischen Geld aus der Tasche zieht-> denn darum gehts denen hauptsächlich.
  • simon schrieb:

    Wie dem auch sei, was mir sauer aufstößt ist wie Grüne und SPD lauthals auf Kosten der Opfer in Japan ihr Dauer-,und zu Allem-NEIN Gekreische anstimmen.

    Wäre es dir lieber, wenn sie das Unglück und dessen Opfer ignorieren würden?

    Hauptsache, Recht bleibt Recht, und wenn keiner mehr übrig bleibt, der dann Recht haben könnte. Sorry, aber sachlich ist eine solche Ignoranz nicht. Auch wenn es (dir) dabei nur ums Geld geht...

    Da kann ich nur den Kopf schütteln.
  • Fran.Sa schrieb:



    P.S.
    Was macht eigentlich Russland mit seinen ausgemusterten Atom-U-Booten und Atom-Schiffen? Im Nordmeer verrotten lassen? Versenken?


    Jo genau so siehts aus. Die meisten der Schiffe / Schiffsreaektoren wurden vor der Insel Nowaja Semlja versenkt.

    Meiner Meinung nach wäre ein schnellst möglich erzwungener Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie sinn- und zwecklos und würde zudemin die vermehrte Abhängigkeit von Exportenen energetischer Rohstoffe führen, was die Abhängigkeit von politisch nicht stabilen Staaten fördern würde.
    Außerdem, wie bereits erwähnt, macht es, im Ernst, keinen Sinn die deutschen Kraftwerke in Vorreiterfunktion vor den anderen europäischen abzuschalten.
    Viel mehr sollte man darauf bedacht sein den Verbrauch fossiler Brennstoffe im Energiemix zu drosseln und die Forschung an der Kernfusion weiter vorantreiben, um mit dieser in Kombination mit regenerativen Energien den Energieverbrauch der Zukunft zu decken.
  • simon schrieb:

    Jedoch gehöre ich auch nicht zu denen die sofort einen Komplettausstieg fordern, oder die Beibehaltung der Kernenergie. (Wobei ich sicherlich letzteres in Erwägung ziehen würde, da wir nicht in solchen Gefährdungsgebieten bauen wie Japan, und vor Flugzeugabstürtzen schützen Bannmeilen, Flugverbotszonen)


    Deutschland steht im Visier der Terroristen, schon mal nachgedacht was passieren kann wenn auf ein AKW ein Anschlag verübt wird?

    Ein von Terroristen entführtes Flugzeug reicht schon und das voll rein im AKW, dann steht hier auch nichts mehr.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Steppel ()

  • Eigentlich kaum zu glauben,
    welche Bildungslücken in der allgemeinen deutschen Bevölkerung bestehen
    und dass mit einem am Weltdurchschnitt verglichen noch relativ hohem Wissensstand. :confused:
    Welcher sich übrigens auch hier scheinbar offenbart :rolleyes:

    Auch das hier wie dort, wie so häufig, dass leider oft apostrophierte Sant Florians Prinzip Anwendung finden soll, ist schon erschreckend.

    Ad 1
    Wenn niemand anfängt, Risiken und Folgen sachlich zu bewerten und daraus Konsequenzen zu ziehen, dann macht es letztlich niemand!

    Ad2
    Wenn Risikoberechnungen sich nicht erst seit heute, sondern schon nach Harrisburg, später erneut nach Tschernobyl und jetzt erneut nach Fukushima als Schall und Rauch herausgestellt haben,
    (Kernschmelze rechnerisch nur 1x in Hunderttausend Jahren möglich;
    wir haben jetzt aber schon 3 hochbrisante innerhalb von 40 Jahren und mehrere Fast-Kernschmelzen)
    muss sich doch erneut die Frage stellen lassen,
    ob vor allem der menschliche Faktor
    sowohl bzgl. Planung als auch Betrieb nicht völlig unrealistisch berechnet wurde.

    Ad3
    Das daneben sich (interne/schlecht- bzw. teils unkontrollierbare) Materialermüdung als oft unterschätzte Fehlerquelle erwiesen hat, die auch im Vorn herein oftmals falsch eingeschätzt wurde, kommt erschwerend hinzu.

    Wer zudem die REALEN Dokumentationen (z.B. NDR: Dokumenationsdreh in Brokdorf während eines langwierigen Störfalls) gesehen hat und dabei realisieren musste, wie ratlos selbst geschulte Techniker vor Störfallmeldungen standen, über (papieren) Schaltplänen brüteten, weil die Elektronik teils missverständliche Analyseergebnisse rück schließen ließ,
    der kommt der (tatsächlichen) Realität schon wesentlich näher.

    Ad4
    Wer nebenbei schon Studien aus dem "Normalbetrieb" über "Restrisiken" und "Reststrahlung" (z.B. KIDS zu Krebsfällen um Krümmel) schon als abstrus ablehnt, obwohl wissenschaftlich über Jahre erhärtet,
    der ist ebenso lernresistent.

    Ad5
    Das daneben - ich wette auch bei hier postenden Usern - wohl kaum jemand über Katastrophenpläne und Vorgehensweise im Ernstfall eines Verstrahlungsfalles wirklich Bescheid weiß, sondern sich wohl auch dazu eher fatalistisch dem Credo ergibt, dass dann wohl die (individuelle) Welt untergehe und einem der Rest dann auch egal sein könne, ist genauso lernristent, insofern allerdings auch konsequent in seinem Nichthandeln, welches dann allerdings wirklich "der Realität" entspricht.
    Es gibt nämlich faktisch keine realistisch um zu setzenden Pläne^^

    Aber nein,
    da fragen derzeit ernsthaft abertausende Menschen in D nach, ob aktuell ein Verstrahlungsrisko hier im Lande durch Fukushima möglich sein könne.
    Eigentlich zum Lachen, wenn es nicht andererseits nicht real Anlass zum Schreien wäre.

    Natürlich wird es irgendwann ein erhöhtes Risiko in größerem Maßstab und (innerhalb von Windrichtungen oder Strömungen) geben.
    Spätestens dann, wenn erhebliche Mengen Plutonium (aus Mox-Brennstäben des 3. Reaktors in Fukushima freigesetzt werden.
    Aber
    Deutschland, kannst ganz ruhig sein,
    dass wird vorrangig wohl (erstmal nur) Pazifikanrainer betreffen.

    Zudem:
    Wer hier japanische Vorkommnisse wiederum nur als "Schlamperei" herab wertet,
    nebenbei noch auf (europäische) Nachbarn zeigt, die doch bitte "gleichzeitig" auch etwas dagegen tun sollten,
    befindet sich für mich in eben solcher "lernresistenten" Gesellschaft.

    Tschernobyl wurde allein deshalb nicht ein noch größerer Störfall,
    weil ca. 5.000 Menschen zu Anfang "auf Befehl" uninformiert in den Tod geschickt wurden.
    Trotzdem sind und werden die Folgen sogar in Süddeutschland immer noch deutlich, und auch noch mindestens 30 Jahre (Cäsium137) messbar und von Konsequenzen gefolgt sein;
    Z.B. mit allen Fällen von ungenießbaren Pilzen, Wildtieren etc.pp., die immer noch der Entsorgung zugeführt werden müssen.

    In Fukushima wird es wohl auch dazu wohl noch kommen müssen.
    Egal, ob es letztlich tausende Menschen in der Umgebung
    oder aber bald hunderte von Techniker und Helfer sein werden,
    die sich vmtl. direkt in den Tod begeben werden müssen,
    um noch stärkere Folgen für Japan zu vermeiden.


    @ topic und @ jarvis ;)
    Ich möchte wetten, ob der derzeitigen Rechtslage bzgl. dem novellierten Atomgesetz, dass die KK-Lobby entweder Ersatzansprüche direkt geltend machen wird und sich an Stelle dessen andere Geld werte Vorteile versprechen lässt.
    Das betrifft mit Sicherheit auch Verrechnungen der MKw.
    Obwohl, zuerst von 'Röttgen' ausgeschlossen, inzwischen aber schon wieder vehement revidiert.
    Niemand verzichtet - in unserer Kapital orientierten Welt -
    aus rein menschlichen Erwägungen auf Regressansprüche,
    die nach der Gesetzesänderung vom Herbst 2010 diesen Energiemonopolisten ja auch rechtlich zustehen.

    so far
    muesli

    PS ;)
    Nach dem jetzt erlebten, wahltaktischen Hüh-Hott der Bundesregierung,
    nachweislichen Unwahrheiten der beteiligten Protagonisten in der Regierung,
    die sich zudem bezüglich zu erwartender Konsequenzen fast stündlich widersprechen,
    glaube ich diesbezüglich "offiziellen" Verlautbarungen gar nicht mehr.

    Es wird zwei/drei Reaktoren als kurzfristig "notwendige" wahltaktische Opfer geben.
    Ansonsten, aus "ökonomischen Gründen", wird alles seinen gewohnten Gang gehen,
    sofern nicht vermehrt Menschen in diesem Land (oder auch Europa) aufwachen und diese "Technik" abwählen.
    Wer Merkel's an die "Freunde der Atomkraft" gelesen hat,
    oraclesyndicate.twoday.net/sto…rungskampagne-starten-de/
    weiß darüber vmtl. auch mehr, als eine eher Panik- und aktionistisch orientierte Öffentlichkeit.
    Aber beherzigen werden dies wohl, wie so oft, die Allerwenigsten.

    PPS @ Steppel
    Bzgl. dem AKW Unterweser reicht schon ein brütend heißer Sommer mit nachfolgendem Jahrhunderthochwasser oder eine satte Sturmflut, und genau das Szenario wie in Japan könnte auch eintreten.
    Panzerbrechende (Raketen)Waffen (4m Stahlbeton) oder Flugzeuge sind dazu gar nicht nötig.

    Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von muesli () aus folgendem Grund: Rechtschr.

  • muesli schrieb:


    Ad 1
    Wenn niemand anfängt, Risiken und Folgen sachlich zu bewerten und daraus Konsequenzen zu ziehen, dann macht es letztlich niemand!

    Ad2
    Wenn Risikoberechnungen sich nicht erst seit heute, sondern schon nach Harrisburg, später erneut nach Tschernobyl und jetzt erneut nach Fukushima als Schall und Rauch herausgestellt haben,
    (Kernschmelze rechnerisch nur 1x in Hunderttausend Jahren möglich;
    wir haben jetzt aber schon 3 hochbrisante innerhalb von 40 Jahren und mehrere Fast-Kernschmelzen)
    muss sich doch erneut die Frage stellen lassen,
    ob vor allem der menschliche Faktor
    sowohl bzgl. Planung als auch Betrieb nicht völlig unrealistisch berechnet wurde.


    Ich weiß nicht, wo Du die Zahlen her hast. Aber das "1 in 100.000 Jahren" bezieht sich auf einen einzelnen Fall. Bei weit über 400 Reaktorblöcken (laut Wiki) liegt die Wahrscheinlichkeit des Eintritts natürlich deutlich höher - eher Richtung 1 in 250 Jahren - und das ganz ohne sich in der Einschätzung vertan zu haben. Und selbst dann kann es passieren, daß ein derartiges Ereignis in deutlich geringeren Abständen eintritt, ohne das Modell an sich zu verletzen. Weiterhin müssen bei solchen Prognosen auch Annahmen getroffen werden, und ich denke nicht, daß derartige Jahrhundertereignisse wie nun in Japan (Erdbeben Stärke 8,9 + Tsunami) pauschal auf alle Reaktoren übertragbar sind und deswegen einkalkuliert werden müssen.

    Selbstredend sollte die Risikokalkulation regelmäßig anhand der Empirie überprüft werden. Aber ich könnte nicht standfest behaupten, daß die Risiken maßlos unterbewertet werden, ebensowenig wie Du.
    Was ich allerdings sagen kann, daß Menschen dazu neigen, äußerst unwahrscheinlichen Ereignissen eine zu hohe Eintrittswahrscheinlichkeit zuzuordnen (und wahrscheinlicheren Ereignissen dagegen zu geringe Eintrittswahrscheinlichkeiten). Dieser menschliche Zug erklärt viele Verhaltensweisen (Lotto spielen, weil man gewinnen könnte, rauchen, weil einem eh nix passiert), darunter wohl auch die anhaltende Hysterie mancher Mitmenschen.
  • Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eine höhere wäre hätte sich letztendlich nichts geändert. Wirtschaftliche Interessen gehen offenbar vor Vitalinteressen der Bevölkerung.

    Fakt ist, daß gewisse Naturkatastrophen (ungeachtet der Gründe) offenbar heftiger in Erscheinung treten als bisher. Wenn ich die dabei zugrundegelegte Risikoeinschätzung auf den Strassenverkehr übertragen würde, dann könnten bestimmt Unfälle nicht passieren, weil kein Mensch über 200 km/h schnell fährt. Kommt es dann doch zu einem Unfall (am besten noch mit einem Tanklastwagen oder einem Chemikalientransport), weil der Unfallgegner 260 km/h gefahren ist, dann spielt man die Folgen herab, indem man dreist behauptet, daß dies nicht absehbar gewesen sein konnte. Übleich seine solche Geschwindigkeiten eben nicht und bisher sei so etwas schlisslich noch nie vorgekommen.

    Es ist immer irgendwann das erste Mal. (Und erfahrungsgemäss nie das letzte Mal)

    Ein Tschernoby reicht, wir brauchen wahrlich keine weiteren. Statistisch gesehen hätte eigentlich nichts passieren können. Aber dennnoch ist es passiert. Was passiert als nächstes?

    Wie wäre es mit einem Vulkanausbruch à la Krakatau? Hinterher ist es leicht zu sagen, es hätte nicht passieren können. Schliessen wir schnell unsere Augen und kümmern uns weiterhin vorrangig um die wirtschaflichen Belange - solange uns die Natur noch lässt...
  • Konradin schrieb:

    Wäre es dir lieber, wenn sie das Unglück und dessen Opfer ignorieren würden?

    Hauptsache, Recht bleibt Recht, und wenn keiner mehr übrig bleibt, der dann Recht haben könnte. Sorry, aber sachlich ist eine solche Ignoranz nicht. Auch wenn es (dir) dabei nur ums Geld geht...

    Da kann ich nur den Kopf schütteln.


    OMG, wieder nur auf Streit gebürstet was ? Weißt genau das es mir ums ausschlachten und mißbrauchen (seitens Grüne und SPD) von Mitgefühl aufrund des Unglücks anderer (in diesem Fall Japan) geht. Wer kann solches Leid ignorieren, deine Frage zeugt schon das du überhaupt nicht willens bist, normal deine Meinung kundzutun.
    Und ja, sobald die Grünen loskreischen wirds teuer fürn kleinen Mann.
    Tu uns (dir und mir) einen Gefallen, und zerre nicht jeden Beitrag von mir sinnfrei auseinander.
  • Sollen dann Chemietransporte komplett verboten werden, weil jemand mit 260km/h in sie hineinfahren könnte?
    Falls nicht, vielleicht deshalb verbieten, weil ein Meteorit sie treffen könnte?

    Auch wenn ein tatsächliches Eintreten noch so tragisch ist, äußerst unwahrscheinliche Ereignisse können schlichtweg nicht berücksichtigt werden. Niemand tut dies für sich selbst, auch nicht für andere und Unternehmen können dies ebenso wenig tun. Und wenn sie es täten, würde niemand dafür den Aufpreis zahlen wollen.
  • Hypothetisch: Wenn ein Terroranschlag in Deutschland geplant wäre, gäbe es m.E. viel leichtere Wege diese durchzuführen (mit annähernd gleicher Wirkung). Dazu braucht man keine AKW.
    Aber Energieimport ist ja besser als ihn selbst herzustellen. Wenn auf ein Nachbarland dann ein Asteriod runtersaust und ein AKW trifft, kann man dann gleich in die richtige Richtung zeigen und schimpfen. Es könnte ja passieren.

    Und das ein Trittihn jetzt wie ein Hahn rumflattert und kräht: "Ich habs gewußt",
    naja was anders hab ich auch nicht erwartet.

    Besser Energie-unabhängig mit Atomkraft, als abhängig wie schon vom Öl oder Gas. Ständige Kontrolle der Einhaltung der Sicherheitsstandarts und Verbesserung dieser. Das ist es was durchgesetzt werden muß. Gegen Einflüsse die der Mensch nicht vorhersehen kann ist man eh machtlos. Egal welcher Art oder Natur diese Einflüsse sind.
  • simon schrieb:

    Weißt genau das es mir ums ausschlachten und mißbrauchen (seitens Grüne und SPD) von Mitgefühl aufrund des Unglücks anderer (in diesem Fall Japan) geht.

    Die Regierung darf es aber für ihre Zwecke ausschlachten? Schließlich ist allenthalben Wahlkampfzeit.

    Es lebe die doppelte Moral.

    @twinky: Dann müsste eigentlich auch jeder Lottospieler die Möglichkeit auf 6 Richtige konsequent ignorieren. Denn es ist (für ihn als einzelner Spieler) nicht absehbar, sie jemals zu erreichen.

    Natürlich wollte ich damit keineswegs andeuten, daß grundsätzlich keine Chemietransporte stattfinden dürfen. Aber wenn ich mir das damalige Unglück in Herborn vor Augen führe, dann hat man zumindest daraus gelernt, gewisse Transporte nicht unbedingt durch jeden beliebigen Ort mit jeder beliebigen Streckenführung zuzulassen.

    Offenbar bedarf es erst immer eines Unglücks, bevor man daraus lernt.

    Oder zynisch ausgedrückt: Herr, lass 10 Millionen Menschen sterben, damit es beim nächsten Mal nicht 100 Millionen sind...

    Dann aber gute Nacht!

    simon schrieb:

    Und das ein Trittihn jetzt wie ein Hahn rumflattert und kräht: "Ich habs gewußt",
    naja was anders hab ich auch nicht erwartet.

    Schön, wenn man so einfache Feindbilder hat. Endlich haben wir einen Schuldigen, alle anderen waschen ihre Hände in Unschuld. :D

    Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Konradin () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Konradin schrieb:

    Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eine höhere wäre hätte sich letztendlich nichts geändert. Wirtschaftliche Interessen gehen offenbar vor Vitalinteressen der Bevölkerung.


    Ohhh ja, es geht immer nur ums große Geld. Egal wie viel Menschenleben es kostet. Da gebe ich dir 500% tig Recht. Auch jetzt wird mit der AKW abschaltung wieder Geld verdient, durch höhere Stromkosten. Es wird so kommen, WETTEN!!!

    Konradin schrieb:

    Statistisch gesehen hätte eigentlich nichts passieren können. Aber dennnoch ist es passiert. Was passiert als nächstes?
    Ich bin wahrlich auch kein Freund von Kernkraft. Aber wir leben sowie so immer in einer Gefährlichen Welt. Risiken gibt es immer und überall, oder wir dürften nicht mehr das Haus verlassen, kein Auto, Zug, Bus fahren oder Flugzeug fliegen, keine Schiffsreise mehr machen, nicht mehr zur Arbeit gehen, kein Konzert mehr besuchen, nicht mehr ins Krankenhaus gehen, keine Lebensmittel mehr Essen usw. usw. usw.. Bei allem sind schon mehr Menschen ums Leben gekommen als durch AKW-Störungen.
    Auch sehe ich zur Zeit leider keine Vernünftige Alternative, ohne die Umwelt anders zu schädigen.

    Meik
    Geben ist besser als nehmen!!!
  • Meik schrieb:

    Bei allem sind schon mehr Menschen ums Leben gekommen als durch AKW-Störungen.

    Aber einzeln oder in kleinen Gruppen.

    Natürlich lassen sich Risiken nicht völlig ausschließen. Aber ich kann auch mit einer Kerze in der Hand an entsprechenden Stellen herumturnen frei nach dem Motto: woanders sind schon mehr Menschen gestorben.

    Außerdem ist es Sache des Einzelnen, sich gewissen Risiken zu stellen und er kann es durchaus lassen. Wenn ich nicht will, dann kann mich kein Mensch zwingen, auf die Autobahn zu fahren und wenn ich Angst vor dem Fliegen habe, dann muß ich auch nicht unbedingt fliegen.

    Hier geht es aber um Risiken, welche die Masse der Bevölkerung zu tragen hat und sie haben kaum eine Wahl. Hauptsache, einige wenige verdienen sich daran dumm und dämlich. Und wenn der "Störfall" eintritt, dann sind sie meist die Ersten, welche sich aus dem Staub machen. Die Mittel dazu haben sie ja. :D
  • muesli schrieb:

    Wenn niemand anfängt, Risiken und Folgen sachlich zu bewerten und daraus Konsequenzen zu ziehen, dann macht es letztlich niemand!

    Wie war.:(


    Platzeck ruft Polen zu Akw-Stopp auf

    "Ich hoffe, dass unsere polnischen Nachbarn jetzt zu Erkenntnissen kommen, die zeitgemäß sind"

    Dann wäre Polen uns ja einen Schritt voraus.:rolleyes:

    Meiner Meinung nach hätte es kein Fukushima gebraucht,um eine notwendige und sachliche (und zudem längst überfällige) Diskussion über die Zukunft deutscher Kernenergie zu führen.
    (europaweit zu Denken,möchte ich keinem unserer Volksvertreter zumuten)
    Und solange sogenannte Expertenrunden Lobbyisten-verseucht sind,braucht man von denen auch keine Ergebnisse erwarten.

    Gruß,jarvis.
    [FONT="Palatino Linotype"][SIZE="2"]Heut' mach ich mir kein Abendbrot, heut' mach ich mir Gedanken.[/SIZE][SIZE="1"]([URL="http://www.broeckers.com/archiv/wolfgang-neuss-neuss-deutschland/"]Wolfgang Neuss[/URL])[/SIZE][/FONT]
    [SIZE="1"][FONT="Georgia"]Frank Zappa isn't dead, he just smells funny...[/FONT][/SIZE]
  • Konradin schrieb:


    Außerdem ist es Sache des Einzelnen, sich gewissen Risiken zu stellen und er kann es durchaus lassen. Wenn ich nicht will, dann kann mich kein Mensch zwingen, auf die Autobahn zu fahren und wenn ich Angst vor dem Fliegen habe, dann muß ich auch nicht unbedingt fliegen.

    Es zwingt ja auch keinen in der Nähe eines AKW's Wohnen zu bleiben.

    Konradin schrieb:

    Hier geht es aber um Risiken, welche die Masse der Bevölkerung zu tragen hat und sie haben kaum eine Wahl. Hauptsache, einige wenige verdienen sich daran dumm und dämlich. Und wenn der "Störfall" eintritt, dann sind sie meist die Ersten, welche sich aus dem Staub machen. Die Mittel dazu haben sie ja. :D

    Ich gebe dir ja vollkommen Recht, aber wie ich schon schrieb: "Auch sehe ich zur Zeit leider keine Vernünftige Alternative, ohne die Umwelt anders zu schädigen."
    Wind und Sonne sind eigentlich Spielerei, weil man immer von dem Wetter abhängig ist. Was ja, bei uns, sehr launig ist.

    Meik :confused:
    Geben ist besser als nehmen!!!

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  • @ twinky :D
    Als die Aussage "1x in hunderttausend Jahren" fiel,
    (es war meines Wissens ein Amerikaner kurz vor bzw. nach Harrisburg),
    standen bereits ca. 200 dieser Kisten weltweit.

    Abgesehen, was heißt denn "Restrisko" überhaupt in unserer Zahlen geilen Welt?
    Ich habe übrigens nie genaue Prozentzahlen dazu gehört.
    Aber immer hieß es, das Risiko läge weit, weit hinter dem Komma.
    Nach Deiner Rechnung liegen wir bereits, lassen wir die Fast-Kernschmelzen mal außen vor, schon bei genau 0,75%. Und das innerhalb von 40 Jahren!
    Rechne das mal auf D um ;)

    Aber egal, diese Zahlenspielereien sollen hier gar nicht mein Ding sein.

    Nur Einige davon noch zu Deinem Statement, Meik :) bzgl. Alternativen..
    Vor ca. 10 Jahren hieß es noch, die alternativen Energien würden sich in den nächsten Jahrzehnten nie über 15% hinausbewegen, wenn überhaupt.
    Realistische Annahmen lägen dazu bei Prognosen von ca. 7-8%, allerhöchstens 10-11%
    Jetzt haben wir bereits einen verifizierten Anteil von 16%, manche reden sogar von 18%. Je nach Verrechnung der verschiedensten Technologien.

    Wenn die Laufzeitverlängerung der KKW's nicht angeschoben worden wäre,
    lägen jetzt allein schon die Investitionssummen in alternative Energietechniken allein aus D in diesem Jahr um ca. 1 Milliarde höher, was wiederum mehr als 3% zusätzliche Prozentpunkte sicher dazu gebracht hätten.

    Ein Anteil von ca. 50% alternativer Energien bis zum Jahr 2020 wird allgemein in der Energiebranche auch als allgemein realisierbar angesehen.
    Brückentechnologien für den nur eventuell fehlenden Rest wären dabei übrigens eher moderne Gaskraftwerke (gewesen).
    Denn die Kernkraft beträgt zur Zeit in D eh lediglich nur 23%
    Und...
    Schon jetzt könnten wir locker auf 5 Akw davon ganz verzichten,
    denn wir exportieren bereit über 7 Terawatt Überschusskapazitäten jährlich.
    (Übrigens zu "billigeren" Preisen als hier zulande verlangt^^)

    Wenn Energiesparmaßnahmen (nur im Strombereich) durch den Einsatz modernerer Technologie zum Einsatz kämen und Menschen hier zulande auch noch vermehrt bewusster Strom einsparen helfen (alles locker machbar innerhalb von 10 Jahren) könnten noch zusätzlich 5 KKW's eingespart werden.

    Das einzige wirkliche Problem bei regenerativen Energien ist derzeit (noch) die fehlende Speicherkapazität der jetzt schon reichlichen Überkapazitäten,
    gerade z.B. bei der Windkraft
    Selbst dazu stünden, vorausgesetzt die niedersächsische Regierung hätte die Nordseeleitung nach Norwegen nicht ewig blockiert, längst norwegische Pumpspeicherkraftwerke zur Verfügung.
    Und ...
    Fehlende, über Jahrzehnte bereits von den Energieriesen verschlampte Netzausbauten.

    I.P. ist es absolut keine Illusion mehr, innerhalb von 15-20 Jahren auf ca. 80% regenerative Anteile zu kommen, wobei die zwischenzeitliche Grundlast (ca. 50%) eben zusätzlich auch von regionalen, modernen Gaskraftwerken garantiert werden könnte.

    Fallt doch bitte nicht andauernd auf die Propaganda der Atomlobby herein, die uns weiß machen will, ohne Akw's (23%) gingen die Lichter aus.
    Noch vor 6 Monaten war die Rede davon, daß die Lichter ausgehen, wenn in diesem und dem nächsten Jahr lt. altem Atomausstiegsbeschluß ca. 7 AKW's vom Net gehen würden.
    Jetzt :weglach: geht es plötzlich ohne i-welchen Probleme...
    Hä? :ööm:
    Nur weil Wahlkampf ist?
    Oder
    spart der Deutsche vmtl. von sich aus schon gerne Energie,
    wenn Merkel es soll so will?

    Dafür verzichten die Energiekonzerne dann auch gerne (erstmal zumindest) auf einige Profite (ca. 500 Mill. pro Tag pro AKW),
    damit sich die politischen Lobbyisten um Merkel ihre Wahlpfründe für die nächsten Jahre in BW und Sachsen-Anhalt sichern können.

    Na, ich könnte noch seitenlang so weiter schreiben....

    Aber erstmal nur soweit...

    Tschüss
    muesli

    PS.
    TV-Tipp Phoenix
    Risiko Atomkraft
    Do, 17.03.11, 00.45 Uhr heute Nacht
    Do, 17.03.11, 06.15 Uhr morgen früh

    PPS @ Meik
    Zwingt ja keinen keinen...
    Bei einem 100-300km Risiko-Umkreis zu AKW's wird das in D aber schwer :D

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