Mondsichel von Westafghanistan über die Städte Kandahar und Quetta bis
nach Ostafghanistan und Nordwestpakistan erstreckt, im Fadenkreuz der
Operation Enduring Freedom (OEF). In den Medien bürgerte sich zunehmend
ein, diese Region als „Talibanistan“ zu bezeichnen (Roggio 2006,
Baker 2007). Dieser Begriff unterstreicht, dass dort die afghanische und die
pakistanische Regierung kaum noch über Einfluss verfügen und die Weltanschauung der Taliban vorherrscht.
Das eigentliche Rückzugsgebiet der Taliban - mit ihren Führungskräften - und mit den Beziehungen zu Al Qiaida liegt im Norden des Landes Afghanistan. Zwar finden im Süden des Landes oft heftige Kämpfe mit UNO-Soldaten statt, aber der entscheidende Punkt ist, dass die politische und militärische Führungsriege der Taliban geografisch auf wenige Punkte konzentriert ist. Oftmals werden Höhlen im Gebirge als Refugien genutzt, die für unsere Truppen nicht zugänglich sind, die nicht einmal durch Satelliten oder Drohnen ausgespäht werden können.
Die militärische Stärke der Taliban beruht darin, dass ihre Truppen stets an Orten und zu Zeiten auftauchen an denen wir sie nicht erwarten. Darin liegt ihre Stärke, denn an militärischer Feuerkraft sind sie uns unterlegen.
Doch was wäre, wenn es uns gelingen würde in einem einzigen Militärschlag - zwar nicht alle Talibankämpfer - jedoch ihre gesamte politsche und militärische Führungsriege auszuschalten? Selbst dann, wenn sie sich in tiefen Höhlen versteckt hält?
Nun, in dem Fall wären die Taliban wie ein geköpftes Huhn, das zwar noch flattert, aber dem Untergang geweiht ist.
Das würde bedeuten, politische Kopfe wie Mullah Omar unschädlich zu machen. Das Ende des Krieges würde sich in so einem Fall wahrscheinlich nach Tagen oder wenigen Wochen bemessen lassen, und so unzähligen Soldaten und noch vielmehr afghanischen Zivilisten das Leben retten, und den Aufbau einer geregelten und stabilen Staatsordnung in Afghanistan ermöglichen. Ohne ihre Führungskaste, ohne Anweisungen von oben und ohne Nachschub an Waffen und Material bleiben die über das Land verteilten Taliban-Kämpfer nicht mehr handlungsfähig.
Stellt sich nur die Frage: Wie schaffen wir es, der Schlange Taliban ihren gefährlichen Kopf mit den Giftzähnen abzuschlagen, der immer wieder für Tod, Terror und Unterdrückung sorgt? Ich denke, auf diese Frage gibt es eine militärisch relativ einfache Antwort: da die geografischen Gebiete der Rückzugsgebiete und Verstecke der Führung relativ gut bekannt sind (und immer ist die gefährliche Verbindung zu Al Qaida zu beachten), würde es ausreichen, 2 oder 3 dieser geografischen Zentren restlos zu vernichten.
Nun ist weder die Artillerie, noch die Infanterie oder andere Kampftruppen zu so einem Kraftakt in der Lage. Wären sie es, sie hätten diese Löcher des Freindes Taliban und Al Qaida schon längst ausgehoben und ausgeräuchert. Das Problem ist ja, dass sich diese geografischen Gebiete über viele dutzend, ja viele hundert oder noch mehr Quadratkilometer erstrecken. Es handelt sich um gewaltige Gebiete, die man auch mit 10.000 Soldaten nicht durchkämmen kann, ohne an jeder Ecke durch Sprengfallen aufgehalten zu werden.
Nun besitzt die westliche Welt aber eine effektive Waffe, die auch mit dieser Herausforderung fertigwerden kann, und die auch den Feind auf einem Gebiet von hunderten Quadratkilometern vernichten kann - egal ob er sich im freien befindet, in tiefen Bunkern, oder in Höhlen. Diese Waffe ist - zu recht - noch nie eingesetzt worden, aber die Frage ist, ob es nun an der Zeit ist. Die Rede ist von der Waffe die Edward Teller entwickelt hat, den man auch den Vater der Wasserstoffbombe nennt. In Ihrer Wirkung übertrifft die sogenannte H-Bombe die Wirkung der Atimbombe um ein Vielfaches, ist kaum vergleichbar.
Wenn man davon ausgeht, dass eine H-Bombe ohne weiteres eine Sprengkraft von 100MT erreichen kann. Mit einer derartigen Zerstörungskraft ist es möglich, auch sehr große Regionen feindfrei zu machen, die für andere militärische Maßmahmen zu groß sind.
Dass eine H-Bombenexplosion das Leben nicht auf alle Zeit vernichtet, zeigt die Wiederbesiedlung des Bikini-Atolls, das seit den 70er Jahren langsam wieder besiedelt wird, auf dem die Amerikaner in den 40er Jahren immerhin ihre stärkste Wasserstoffbombe getestet haben. Wenn man bei einem massierten H-Bombenangriff aus vielleicht 2 oder 3 Sprengköpfen zu je 100 MT gegen die Führungsriege von Taliban und Al Qaida vorgehen würde (das bedeutet, ein Gebiet mit einem Angriff zu belegen das in erster Linie aus abgelegenen, kaum besiedelten Gebirgen besteht), dann könnte man tatsächlich in einem einzigen Militärschlag die politische und militärische Führungskaste der Taliban restlos eliminieren, selbst dann, wenn sie sich in tiefen Gebirgshöhlen versteckt halten. Eine Gegenwehr der Taliban gegen eine solche westliche, konzertierte Maßnahme wäre unmöglich.
Damit wäre aus meiner Sicht der Afghanistan-Krieg mit sofortiger Wirkung beendet, und es würde nur noch darum gehen die verstreuten Kämpfer, die ja nun auf sich alleine gestellt sind - zu bekämpfen. Wir könnten dann die Bundeswehr abziehen, und uns ganz auf den humanitären Wiederaufbau des Landes konzentrieren - ohne Gefahr für Leib und Leben. Der Krieg wäre vorbei, es würde Frieden herrschen.
Dummheit frisst, Intelligenz säuft