Ich bin mir nicht sicher, was mich dazu bewegt hat, dieses Thema anzusprechen.
Da ich aber schon angefangen habe, ziehe ich es durch.
Je besser meine Deutschkenntnisse wurden, desto unsicherer wurde ich beim Wort "Toleranz".
Was es war, was mich stützig machte, wusste ich nicht genau.
Es störte mich, dass in der Technik als Toleranz die zulässige Abweichung angenommen wird.
Auch bei Menschen meines Freundeskreises, jedes mal, wenn sie mich "tolerierten", hatte ich das Gefühl der Schuld, der Ohnmacht und der erzwungenen Dankbarkeit. Übertrieben gesagt, war ich auf das Wohlwollen anderer angewiesen.
Toleriert, akzeptiert werden (passiv)
Tolerieren, akzeptieren (aktiv)
Keiner meiner Freunde und meiner Bekannten konnte verstehen, was ich meinte, so dass ich anfing, an meinen Gefühlen zu zweifeln.
Zufällig stiess ich auf folgende Seite:
Der Kollege konnte meine Gedanken besser zum Ausdruck bringen als ich.
Sprache ist ein mächtiges Instrument.
Sie erschafft und verändert Bewustseine. Sie kann Gruppen und sogar Gesellschaften manipulieren.
Ich möchte hier nur ein Beispiel einführen, wie sie manipulativ eingesetzt werden kann, um sogar die Geschichte, oder besser gesagt, das Verständniss von der Geschichte zu ändern:
In diesem Land heisst der 1. Mai "Tag der Arbeit" und nicht "Tag der Arbeiter"
Und die Moral von der Geschicht?
Ich habe mich ausgeheult und eine Psychiatersitzung gespart.
Ich möchte eure Toleranz nicht überstrapazieren und verdrücke mich.
Schönen Abend.