Guttenberg for President!

  • Diskussion

  • StaryWojownik
  • 7779 Aufrufe 23 Antworten

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Guttenberg for President!

    Dem (gemeinen) Volke zum Vorbild:

    Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg soll wieder an einer herausragenden Stelle politisch „reaktiviert“ werden. Gerade die derzeit in den USA erfahrene US-Konditionierung würde ihn (wohl) zum geeigneten Regenten eines US-Vasallenstaates machen.

    Aber: Ein enttarnter Betrüger als Mitglied einer (das Volk betrügenden) Gemeinschaft? Gut vorstellbar (zumal das Betrügen in der BRD mittlerweile per Ehrensold abgegolten wird)!

    'Monika Hohlmeier: "Ich persönlich halte Karl-Theodor nach wie vor für einen der begabtesten Politiker Deutschlands und würde mich darüber freuen, wenn er sich dafür entscheiden würde, politisch wieder in den Ring zu steigen. Ob wiederkommt, muss er mit seiner Familie selbst entscheiden", sagt sie am Sonntag SPIEGEL ONLINE. Er habe politisch schwere Zeiten hinter sich, habe "alle Anspruchsberechtigungen" auf eine zweite Chance.

    "Wer ihn näher kennt, der weiß, mit welch hohem Engagement er sich politisch eingebracht hat", sagt die frühere bayerische Kultusministerin, die heute für die CSU im Europaparlament sitzt. Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis ist für Guttenberg. "Ich halte eine Rückkehr Guttenbergs für richtig, wenn er das will. Ich unterstütze deshalb das Bemühen Seehofers und werbe auch dafür", sagt er.'
    CSU debattiert über die Rückkehr von Guttenberg - SPIEGEL ONLINE

    Ich hatte vor einigen Jahren das Vergnügen, mit der (hochintelligenten) Frau Hohlmeier einige Sätze wechseln zu dürfen. Ihre Unterstützung für Karl (usw.) Guttenberg bestätigt mich (wieder einmal): Hohe Intelligenz ist nicht gleichzusetzen mit hoher Moral.

    Passend dazu:
    Dan Ariely: Wie man Menschen das Lügen austreibt - SPIEGEL ONLINE
  • Ein spannendes Thema, Stary. Ich nehme mal an du möchtest wissen, was wir darüber denken, oder? Ich sah keine konkrete Fragestellung.

    Tja, die schnelle Antwort wäre wohl... "auf keinen Fall", schliesslich hat es seine Durchlaucht mit dem Beschiss der Doktorarbeit doch ziemlich dick durchgegeben und die Moral, da gebe ich dir völlig recht, blieb gnadenlos auf der Strecke. Auf der anderen Seite hat der Mann ja zweifelsfrei auch Fähigkeiten, die für Deutschland nutzbringend sein könnten. Für mich stellt sich die Frage, ob Herr Guttenberg inzwischen einsichtig und geläutert ist. Ist er? Für mich wäre das die Gretchenfrage. Ich bin der Meinung, dass niemand ohne Fehler ist - schon gar nicht Politiker und Journalisten! Unter den entsprechenden Umständen hätte auch ein Herr Guttenberg eine zweite Chance verdient. Davon abgesehen müsste so mancher andere auch den Hut nehmen, oder? Realistisch gesehen dürfte ein Comeback wohl eher nicht eintreffen. Es würde mich zumindest wundern. Ich vermute allerdings, dass er den Weg der Demut noch nicht beschritten hat. Was die Presse betrifft: Das pseudo-heilige Getue der deutschen Presse ist zuweilen schon sehr fragwürdig. Es ist ja völlig ok, wenn die Dinge ans Licht kommen und aufgedeckt werden, aber wie Leute dann über Wochen systematisch fertig gemacht werden, ist einfach nur verachtenswert und eine Schande für die Schreiberkaste.

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von freefloating () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Aus meiner Sicht ist noch nicht genug Wasser den Rhein runtergeflossen, um das vergessen zu machen, was Herr von und zu Guttenberg "angerichtet" hat.

    Klar hat ein jeder von uns diversen Staub oder Leichen im Keller versteckt. Nur wer nach so einem Debakel wieder in einer politischen Spitzenposition anfangen möchte, sollte es nicht nur mit einer kurzen Auszeit in Amerika belassen, sondern . . . . ?

    Ja, was sollte er tun?

    Auf jeden Fall noch nicht wieder auf der deutschen politischen Bühne aktiv werden !

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von retnug1960 () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Ich kann mich gut mit ff's Standpunkt identifizieren.

    Das endlose Wühlen und Steine umdrehen der schreibenden Pharisäer scheint sich hier und da zum Selbstzweck zu entwickeln und schießt häufig über das Ziel hinaus.
    Ebenso fragwürdig ist das penetrante Auswalzen der aufgedeckten Fehltritte.

    Fehler sind menschlich, sie zu zu geben und sich den Folgen zu stellen gelingt vielen Menschen nicht, vor allem dann nicht, wenn sie unter großem Druck stehen.

    Die Übermenschen, die manch einer gerne in politischer Verantwortung sähe, die gibt es m.E. nicht.

    Andrerseits hat Guttenberg Charisma und politisches Talent. Er ist noch jung und entwicklungsfähig.
    Er sollte eine 2. Chance kriegen!
    Für mich ist genug Wasser den Rhein runter geflossen ;)
    Er muss ja nicht gleich für den Bundeskanzler kandidieren :D
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • freefloating schrieb:

    Auf der anderen Seite hat der Mann ja zweifelsfrei auch Fähigkeiten, die für Deutschland nutzbringend sein könnten.

    Welche sollen das denn bitte sein? Was hat der Mann denn konkret für Deutschland getan? In meinen Augen nichts!

    freefloating schrieb:

    Für mich stellt sich die Frage, ob Herr Guttenberg inzwischen einsichtig und geläutert ist. Ist er? Für mich wäre das die Gretchenfrage.

    War er nicht, ist er nicht und wird er auch nie sein. Herr Guttenberg sieht sich als Opfer, nicht als Täter.

    freefloating schrieb:

    Ich bin der Meinung, dass niemand ohne Fehler ist - schon gar nicht Politiker und Journalisten! Unter den entsprechenden Umständen hätte auch ein Herr Guttenberg eine zweite Chance verdient.

    Es gibt schon Leute die ehrlich und ohne Fehler sind. Nur schaffen es solche Menschen, nicht bin in die "Halle" der Macht. Wer dort Karriere machen möchte, sollte recht skrupellos sein. Und um die Chancen von Herrn Guttenberg brauchen wir uns bestimmt keine Sorgen zu machen. Der Mann ist butterweich gefallen und wird sich trotz seines Betrugs, über Themen wie Altersarmut, wohl nie Gedanken machen müssen.

    freefloating schrieb:

    Was die Presse betrifft: Das pseudo-heilige Getue der deutschen Presse ist zuweilen schon sehr fragwürdig. Es ist ja völlig ok, wenn die Dinge ans Licht kommen und aufgedeckt werden, aber wie Leute dann über Wochen systematisch fertig gemacht werden, ist einfach nur verachtenswert und eine Schande für die Schreiberkaste.

    Liegt das wirklich an der Presse? Ich sehe das anders. Wenn die Presse diese Sachen nicht verfolgen würden, würden sie einfach im Sande verlaufen. Was wäre wohl passiert wenn die Presse nur ein oder zwei Mal über die Betrügereien von Herrn Guttenberg berichtet hätten? Dann würde nach zwei, drei Tagen niemand mehr darüber sprechen und der Herr wäre wohl immer noch Minister!
    Anders würde es aussehen wenn der Herr Guttenberg seine Betrügereien zugegeben hätte und die volle Verantwortung übernommen hätte. Dann hätte man der Presse etwas vorwerfen können. Aber genau das hat er ja nicht getan. Er hat geleugnet und geleugnet, sich gewunden, gelogen, abgestritten .........

    littleprof schrieb:

    Andrerseits hat Guttenberg Charisma und politisches Talent.

    In meinen Augen hat der Mann von beidem nicht das geringste. Ein gegelter Blender, der es versteht, süffisant in die Kameras zu lächeln. Das ist aber auch schon alles!

    littleprof schrieb:

    Er ist noch jung und entwicklungsfähig.

    Stimmt, er kann sicherlich noch viel lernen von Typen wie Merkel, Wulff und was da noch so an Gesocks rumkriecht.
    Weil die Klugen immer nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert!

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Henry277 ()

  • freefloating schrieb:

    Ein spannendes Thema, Stary. Ich nehme mal an du möchtest wissen, was wir darüber denken, oder? Ich sah keine konkrete Fragestellung. […]
    Eine „konkrete Fragestellung“ erübrigt sich wohl bei „Diskussion“ als Präfix.

    freefloating schrieb:

    […]hat es seine Durchlaucht mit dem Beschiss der Doktorarbeit doch ziemlich dick durchgegeben und die Moral, da gebe ich dir völlig recht, blieb gnadenlos auf der Strecke.
    Es war wohl weniger der „Beschiss“ (treffender wäre es, hier von Betrug zu reden), sondern das Verhalten des Mannes nach der Aufdeckung seiner vorsätzlichen Betrügerei.

    freefloating schrieb:

    Auf der anderen Seite hat der Mann ja zweifelsfrei auch Fähigkeiten, die für Deutschland nutzbringend sein könnten.
    Geht es vielleicht konkreter, oder sind hier speziell seine Fähigkeiten als Fälscher gemeint? Falls dem so ist: Bestimmt könnten sie „nutzbringend“ sein, aber wohl eher für Guttenbergs Kaste als für „Deutschland“.

    freefloating schrieb:

    Für mich stellt sich die Frage, ob Herr Guttenberg inzwischen einsichtig und geläutert ist. Ist er? Für mich wäre das die Gretchenfrage.[…]
    Es ist wohl ein wenig blauäugig, von einem, der mit knapp 41 Jahren doch schon seit längerem volljährig ist, Einsicht und Läuterung zu erwarten. Ein Mann mit dieser Herkunft und Ausbildung weiß, was er tut (er schätzte allerdings in einem speziellen Fall die Reaktionen der Untertanen und seiner innerparteilichen Gegner falsch ein).

    freefloating schrieb:

    […]Davon abgesehen müsste so mancher andere auch den Hut nehmen, oder? […] Es würde mich zumindest wundern. Ich vermute allerdings, dass er den Weg der Demut noch nicht beschritten hat.
    Einen Straftäter deswegen von Schuld freisprechen, weil andere – noch – nicht ertappt wurden? Na ja …
    Wie soll ich mir den zu beschreitenden „Weg der Demut“ vorstellen, als ein Gang nach Canossa (oder so ähnlich)?

    freefloating schrieb:

    […]Es ist ja völlig ok, wenn die Dinge ans Licht kommen und aufgedeckt werden, aber wie Leute dann über Wochen systematisch fertig gemacht werden, ist einfach nur verachtenswert und eine Schande für die Schreiberkaste.[…]
    Die „Schreiberkaste“ rekrutiert sich überwiegend aus Auftragsschreibern.

    littleprof schrieb:

    [...]Er sollte eine 2. Chance kriegen![...]
    Richtig! So wie jede Kassiererin im Supermarkt sie auch (nicht) bekommt.

    Es handelt sich bei den Ämtern, die um Guttenberg gehandelt (buchstäblich) werden, um Positionen, die das Leben vieler Untertanen entscheidend beeinflussen. Mir ist es lieber, wenn die Verfügung über die Zukunft meiner Mitmenschen in der Verantwortung integerer Personen liegt, nicht in den Händen eines abgehobenen und betrügerischen Selbstdarstellers.
  • ...eine 2. Chance für was eigentlich?

    Zum gut aussehen? Was sind denn seine Leistungen eigentlich? Außer in der Gala u.ä. zu erscheinen?

    Hilfreich fände ich, wenn er erstmal unauffällig woanders durch (andere als selbstdarstellerische) Leistungen und ohne große Ansprüche deutlich machen könnte, DASS er etwas kann und sich einsetzt.

    Es ist ja nicht so, dass nicht auch andere Politiker irgendwie "dumm" aufgefallen wären, aber diese haben sich eben auch anders verhalten in der Folge (mir fällt da spontan Özdemir ein)

    Eine 2. Chance, für jemand mit Einsichts- und Lernfähigkeit, ja.
    Eine 2. Chance per se?
    Warum?
    Nur weil er Charisma hat? Das finde ich keine ausreichende Qualifikation, auch wenn es eine ist, die vielen Politikern fehlt.
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • Charisma (nicht nur bei einer ganz bestimmten Klientel) hatten selbst Herr Hitler und Herr Goebbels. Haben diese deswegen eine zweite Chance verdient? Wohl kaum.

    Ich habe ja noch ein gewisses Verständnis für Dreistigkeiten, wenn diese aus der Not heraus geboren werden. Wenn aber einer mit dem finanziellen Background eines Guttenberg seine Selbstverwirklichungsorgie auf Kosten der Allgemeinheit durchziehen will, so finde ich dies restlos daneben.

    Herr G. hat im Zuge der Aufklärung seiner Lügen wiederholt zweite und dritte Chancen vertan und die Öffentlich immer dreister werdend fortgesetzt vorsätzlich belogen. So etwas nennt man einen notorisch unbelehrbaren Überzeugungstäter. Da fordert jemand offensichtlich Sonderrechte, die er selbst anderen niemals gewährten wollt.

    Von mir aus sprecht ihn von aller Schuld frei und stellt ihn als vermeintlichen Wohltäter der Menschheit ein. Dann seid aber auch so konsequent und vergebt Hiler und Stalin und wie sie alle heissen und sprecht sie wenn schon nicht heilig, dann wenigstens selig. Denn auch sie haben dann eine zweite Chance verdient...
    Aktuell zum 70. Jahrestag:
    Auschwitz war sicher nur die Folge berechtigter Ängste gegen die Juden.
    Damals war es die Verjudung, heute ist es die Islamisierung, welche uns Angst macht.
    Eigentlich müssten sich diese Leute bei uns dafür entschuldigen.
  • Es geht nicht darum, ihn von Schuld frei zu sprechen;
    die hat er auf sich geladen -ok.
    Aber jetzt einen
    Hiler und Stalin und wie sie alle heissen

    hervor zu holen, sieht für mich auch nach germanischer Gründlichkeit aus: Wenn einer verschissen hat, dann aber richtig - und weg vom Fenster.

    Die von dir, sorei, skizzierten Rahmenbedingungen (=> unauffälliges, fleißiges Arbeiten in der 2./3. Reihe, gepaart mit Zeichen von Einsicht und Reue) wären ja sehr wünschenswert, auch wenn bisher nicht erkennbar.

    Ich kratze mich nur an der kompromisslosen Aburteilung ohne Bewährungsmöglichkeit.

    Irgendwann gehen uns die Politiker mit Heiligenschein aus ;)
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • @Stary: Nun, was die Fähigkeiten von Herrn G. betrifft, so hatten wir zumindest in der Schweiz den Eindruck, dass er als Minister einen guten Job gemacht hat. Natürlich ist das "nur" eine Aussensicht. Bevor die Sache mit seinem "Beschiss" (du nennst es "Betrug") ans Licht kam, schien das ja offenbar auch eine weitverbreitete Meinung in Deutschland zu sein.

    @Konradin: Wer will Herrn G. denn von aller Schuld freisprechen? Darum geht es doch nicht und ich möchte das was er tat auch nicht schönreden. Klar, er hat einen riesengrossen Scheiss gebaut und er ist nicht gleich dazu gestanden - er wollte sich rausmogeln. Das waren alles Fehler - Punkt. Auf der anderen Seite möchte ich ihn aber auch nicht für alle Ewigkeit verdammen. Mit welchem Recht auch? Den Vergleich mit Hitler und Stalin finde ich deftig. Ich glaube, diese beiden Herren sprengen mit ihrem Massenmord jeden Vergleich.

    @Henry: Du glaubst also tatsächlich, dass es ehrliche Menschen ohne Fehler gibt? Ueber diese Täuschung bin ich schon lange hinweg... zumindest was den zweiten Teil betrifft. ;) Genau diese humanistische Idealisierungs-Schublade wird für manch einen zur grossen Falle. Es wäre besser und entspannter, wir würden die Menschen so sehen, wie sie wirklich sind.... täglich voller Fehler und Weltmeister darin, andere zu verletzen!

    Gruss freefloating
    Carpe diem - pflücke den Tag!
  • littleprof schrieb:

    ...hervor zu holen, sieht für mich auch nach germanischer Gründlichkeit aus: Wenn einer verschissen hat, dann aber richtig - und weg vom Fenster.

    Entweder hast du mich falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Es ging mir lediglich darum, festzustellen, daß die Pauschalaussage 'jeder hat eine zweite Chance verdient' selbstverständlich auch Hitler, Stalin, Dr. Crippen, Fritz Haarmann und wie sie alle noch heissen einschliessen muss. Denn sonst ist es ja nicht 'jeder'.

    Oder frei nach animal farm: einige sind gleich, aber einige sind gleicher? JEDER heisst für mich wirklich Jeder.


    @freefloating: er selbst.
  • Ich halte es nicht für ein Kavaliersdelikt, bei seiner Diss zu betrügen.
    Die Art, wie Herr G. auf diese Anschuldigung regierte, zeigt zudem, dass er nicht gern bzw. nur unter Zwang Verantwortung für seine Fehler übernimmt. Eine zweite Chance verdient man nur, wenn man seine Fehler frei eingesteht und so den Weg für eine Vergebung möglich macht.
    Zugegeben, er sieht gut aus, ist wohlerzogen und charmant, aber das reicht mir nicht. Ich weiß nicht, ob so jemand für mich Entscheidungen treffen sollte.
  • Ist doch ganz einfach:

    Der Gute hat nicht gemogelt, er hat betrogen. Dieser Mann hat nie vorzeigbare Leistungen "zum Wohl des VOlkes" erreicht und wird dies mit seiner Portion Unglaubhaftigkeit auch nicht mehr tun und können.
    Die Diskussion über ein Comeback hat sich (für mich) erledigt!
  • Aus meiner Sicht, darf es keine 2. Chance für ihn geben. Er hat bis zum bitteren Ende behauptet, dass er die Doktorarbeit, selbst geschrieben hat. Nach dem alles aufgeklärt war, spielte er das Opfer. Er hat kein Rückgrat und denkt nur an seinen Vorteil.

    Wer einmal lügt dem glaubt man nicht auch wenn er mal die Wahrheit spricht!

    Ein Lügner und Betrüger als Repräsentant von Deutschland ???

    Geht ja mal garnicht.


    MfG coschi
  • coschi_112 schrieb:

    [...]
    Ein Lügner und Betrüger als Repräsentant von Deutschland ???
    Geht ja mal garnicht.[...]
    Was macht Dich da so sicher?

    ... einfach einmal die Liste aktueller und vergangener "Repräsentanten" durchgehen ...

    Nebenbei (den Untertanen zum Vorbild): A fish rots from the head down.
  • ....es ginge mir nichtmal (so sehr) um die Tatsache, dass er betrogen hat.

    Mein persönliches No-Go hat er sich damit eingehandelt, wie er im nachhinein damit umgegangen ist.
    Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, daß Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.(E.B. Hall) # Ever tried, ever failed, no matter. Try again, fail again, fail better. (Beckett) # You are only given one little spark of madness. You mustn't lose it. (R.Williams) # Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.(Clarke)
  • StaryWojownik schrieb:

    Was macht Dich da so sicher?


    Es war ja ganz klar bewiesen, dass nicht er sondern ein sogenannter Ghostwriter die Doktorarbeit geschrieben hat. Damit ist ganz klar bewiesen, dass er ein Betrüger ist.
    Als er mit diesen Vorwürfen konfrontiert wurde, hat er das ganze abgestritten und seine Unschuld beteuert. Damit ist bewiesen, das er ein Lügner ist.

    Wenn ich ihm eine 2. Chance einräumen würde, dann würde ich ja bewußt einen Lügner und Betrüger zum Repräsentant von Deutschland machen und genau aus diesem Grund darf er keine 2. Chance bekommen!

    MfG coschi
  • Ich glaube, Stary meint eher, was dich so sicher macht, nicht von Betrüger repräsentiert zu werden :D
    (also ausser dem Herrn G.)

    ;)
    Da, wo die Neurosen blüh'n, da möcht' ich Landschaftsgärtner sein!
    Rechteübersicht * Forenregeln * F.A.Q. * Lexikon
    Suchfunktion * Chat * User helfen User
    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
  • Zwei Gedanken nochmal zum relativieren:

    Es wird in den posts häufiger hervorgehoben, dass G penetrant gelogen hat und im auch nach Entlarvung nicht kleinmütig geworden ist.
    Wird das nicht schnell zu einem Selbstläufer?
    Wie in Schillers Wallenstein "Das ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortzeugend Böses muss gebären."
    Die erste Reaktion ist Leugnen aus Angst vor dem politischen Exitus; mit jedem weiteren Tag, der vergeht, wird dann ein Eingeständnis fataler.
    Es ist falsch!
    Aber irgendwo scheint es auch zwangsläufig zu sein, denn die meisten prominenten Ertappten handeln nach diesem Muster.

    Als 2. nochmal den Pharisäer: Wer sich ohne Schuld glaube, der ....
    Nur wenn ich selbst grundehrlich bin und immer den geraden Weg nehme kann ich mir anmaßen, von meinen Mitmenschen das gleiche zu verlangen.
    Sorry, für mich kann ich das nicht in Anspruch nehmen - ob bei der Streuer, im Verkehr oder auch am Arbeitsplatz, überall nutze ich kleine (nachsehbare :D ) Schlupflöcher.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Mir ist absolut klar, dass unser lieber Herr von und zu Gutenberg, nicht der einzigste oder gar der erste ist, der Dreck am stecken hat.
    Aus diesem Grund ist es für mich unverständlich, dass es Menschen gibt, die trotz des Wissens, was er gemacht hat, ihm eine 2. Chance geben würden.
    Es ist ein Unterschied, ob in der Amtszeit ein Betrug festgestellt wird oder ob jemand trotz seines Betrugs in ein so hohes Amt gewählt wird.

    MfG coschi
  • Auch ich sehe in zu Guttenbergs Umgang mit der Aufdeckung seiner Fehler bei seiner Doktorarbeit das eigentliche Problem. Für mich wird er nie wieder glaubwürdig sein.
    Von daher hat er für mich auch keine zweite Chance in der Politik verdient.

    Leider ist das Gedächtnis der Wähler aber sehr Lückenhaft, so dass ich damit rechne, Herrn zu Guttenberg spätestens in 5 Jahren wieder aktiv auf der politischen Bühne, wahrscheinlich sogar der bundespolitischen, zu sehen.
    Es kommt in der Politik nach meiner Beobachtung heutzutage weniger auf Inhalte als auf gute Selbstdarstellung und -vermarktung und die richtigen Kontakte an.
    Ein "Schwiegersohntyp" wie zu Guttenberg wird sicherlich schnell wieder der Hoffnungsträger sein.
  • @ ff,
    Ich denke, es geht Coschi_112 dabei nicht um die grundsätzliche Verurteilung des Fehlverhaltens - Betrug ist Betrug, egal wann er begangen wurde.

    Es macht natürlich einen Unterschied für den potentiellen Wähler, ob er eionen vermeintlich integeren Politiker wählt oder einen des Betrugs überführten.
    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit! (Erich Kästner)
  • Betrüger als Repräsentanten deutscher Politik?

    Einflussreiche Freunde vorausgesetzt (die hat man in Guttenbergs Kreisen für gewöhnlich), dürfte in nicht allzu ferner Zukunft mit einer Rückkehr dieses Betrügers in die Politik zu rechnen sein.

    Kriminelle und Betrüger repräsentieren den (deutschen) Untertan? Selbstverständlich (nicht nur)!

    Anbetracht der Tatsache, dass ein vorbestrafter (anderer) ehemaliger Minister – nach seiner Verurteilung zu 180.000 DM Geldstrafe (Gerichtskosten in Höhe von 515.000 DM wurden selbstverständlich den Untertanen aufgebürdet) – als Parteivorsitzender seiner Vereinigung gewählt wurde und als Straftäter weiterhin das Vertrauen seiner (!) Kreise genoss, vielen einflussreichen Vereinigungen vorstand und mit Ehrungen überhäuft wurde, sind wohl die Betrügereien Guttenbergs und das der Aufdeckung folgende erbärmliche Verhalten nur „Peanuts“.

    Also: Im Westen nichts Neues

    Die geringe Wahlbeteiligung gerade junger Menschen zeigt mir, dass diese die Situation einigermaßen richtig einschätzen: Es ist egal, wer oder was gewählt wird, es bewirkt nichts, zumindest nicht die mit der Wahl erwünschte Veränderung. „Die da oben“ machen, was sie wollen. Eine Einschätzung, die man jemandem, der die Versprechen vor Wahlen mit den Handlungen nach Wahlen vergleicht, nicht übel nehmen kann.
    Wahlbeteiligung nach Altersgruppen | bpb

    Allerdings: Ich bin politisch einigermaßen interessiert und gehe wählen (auch wenn ich es abgelehnt habe, mich als Kandidat „meiner“ Partei aufstellen zu lassen).

    Nachdem also nicht nur die Politiker in Bezug auf ihre Wahlversprechen („Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“, so schon der erste BRD-Bundeskanzler und frühere Hitler-Fan Adenauer), sondern auch Wähler nur über ein sehr schlechtes Gedächtnis verfügen, bin ich auch im Falle Guttenbergs der Überzeugung, dass es nahezu völlig egal ist, welche Flasche die Untertanen von den (wirklichen) Herrschern vorgesetzt bekommen (bzw. „wählen“ dürfen):

    Hauptsache, das Etikett stimmt und die Flasche ist auf Hochglanz poliert!

    So kann man sich freuen auf den zukünftigen Repräsentanten der BRD. Nun, nachdem er in den USA als Mitglied der Atlantik-Brücke und des Aspen-Instituts ) die Richtlinien zur „richtigen“ Interessenvertretung erhalten hat.

    Denn: „Guttenberg will vorerst nicht zurück in den Bundestag“
    "Spiegel": Guttenberg will vorerst nicht zurück in den Bundestag - Nachrichten Newsticker - DPA - Infoline - Schlaglichter (DPA) - DIE WELT

    Das Wörtchen „vorerst“ verstehe ich in diesem Zusammenhang als unverhohlene Drohung.

    booklover schrieb:

    [...]Ein "Schwiegersohntyp" wie zu Guttenberg wird sicherlich schnell wieder der Hoffnungsträger sein.
    Ems!