Erinnern wir uns, da war ein gewisser Corey Knowlton, welcher für $350000 die Abschussrechte für ein artengeschütztes und vom Aussterben bedrohtes Spitzmaulnashorn ersteigert hat und dieses Abschussrecht inzwischen mit tatkräftiger mediengerechter Unterstützung durch den CNN auch in die Tat umgesetzt hat.
Ich finde diese Dreistigkeit interessant, mit welcher man uns glauben lassen möchte, der Abschuss dieses Spitzmaulnashorns sei eine gute Tat, schliesslich würde das Geld ja für den Tierschutz gespendet.
Haben die Zeiten sich tatsächlich geändert oder würde auch heutzutage ein Fritz Haarmann als Wohltäter der Menschheit gefeiert, wenn er nicht ein armer Metzer gewesen wäre, sondern so reich, daß er für jedes seiner Opfer eine 'Schlachtprämie' an den damaligen Jugendschutz angeführt hätte? Die Angehörigen von Strichern, sofern diese überhaupt noch welche hatten, waren ja Kummer sicher gewohnt. Ausserdem waren es ja 'nur' meist minderjähgrige Stricher.
Nun, Protest gibt es heute schon, aber das ändert weder etwas daran, daß das Spitzmaulnashorn inzwischen tot ist. Es war ja 'nur' ein alter Bulle und da muss man es nicht mehr so genau nehmen. Ein Lebensrecht, wozu?
Was wiegt schon das Leben eines artgeschützten alten Bullen, wenn da jemand seinen Spass beim 'artgerechten' Abschlachten eines vom Aussterben bedrohten Tieres ausleben möchte? Das an sich ist eigentlich schin dreist genug. Aber uns diese Macht- und Mordgelüste als angewandten Tierschutz andrehen zu wollen, das finde ich doch schon recht krank. Morbid finde ich übrigens auch die Einstellung derjenigen, welche sich auf diesen Anschuss einlassen, indem sie die Rechte am Abschuss versteigern lassen (wer hat eigentlich die Rechte am Leben eines artengeschützen Tieres?).
Wenn Herr Knowlton es 'richtig' macht, dann spendet er die $350000 öffentlichkeitswirksam dem Tierschutz und holt sie sich mit Zins und Zinseszins beim CNN wieder, indem er sich von diesen Mittätern die Rechte am Abschuss-Spektakel vergolden lässt.
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Wie gesagt, hätte ich einiges mehr an Geld, ich würde eine Prämie in Höhe auf das artgerechte Erschiessen des Herrn Knowlton aussetzen und anschliessend die gleiche Summe für die Menschenrechte spenden. Menschen bringt man zwar nicht um, aber für eine grosszügige Spende wird man an einem weniger wertvollen Mitglied unserer Gemeinschat wird man doch wohl ein ein kleines Opfer bringen können. Man denke dabei nur an das schöne viele gespendete Geld und wieviel menschliches Elend sich dabei vermeiden liesse.
Und weil das System 'Rechtfertigung der Tat durch eine Spende' so ausgesprochen erfolgreich ist schlage ich vor, auch noch einige weitere kleinere Belohnungen auszusetzen. Für die Initiatoren der Versteigerung des Lebensrechtes eines artgeschützen Tieres. Für die unterstützenden medienbegleitenden Handlanger beim CNN. Und natürlich für die Befürworter des Systems 'Spende statt Überlebensrecht'. Dann können sie sich am besten gleich in der Praxis davon überzeugen, wie perfekt das klappt. Denn spendefreudige Wohltäter lassen sich ganz sicher immer finden...
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.